Wenn das Posting einer Privatperson bei Facebook mehr als 1,2 Millionen mal geteilt und knapp 10.000 mal kommentiert wird, kann man sich ziemlich sicher sein, dass der Absender einen Nerv getroffen hat. Exakt so erging es der Amerikanerin Juliana Farris Mazurkewicz, die am vergangenen Freitag eine Aufnahme aus dem Kindergarten online stellte. An die Tür zur Einrichtung hatten die Erzieher einen Zettel geklebt, auf dem sie ihrer Wut Luft machen. Gefettete, unterstrichene Großbuchstaben sowie zahlreiche Ausrufezeichen schleudern den Eltern die Kernaussage direkt ins Gesicht: MACHEN SIE IHR TELEFON AUS!!!!
Mazurkewicz, selbst Mutter von drei Kindern, lebt mit ihrer Familie in der texanischen Großstadt Houston in den USA. Auch heute noch, knapp eine Woche nach ihrem Posting, reagieren zuhauf User in den Kommentaren, die die Omnipräsenz von Mobiltelefonen beklagen. Sie fordern Eltern auf, ihren Kindern die oberste Priorität zu geben.
Sie holen Ihr Kind ab!
MACHEN SIE IHR TELEFON AUS!!!!
Ihr Kind freut sich, Sie zu sehen! Freuen Sie sich, Ihr Kind zu sehen??
Wir haben Kinder gesehen, die versucht haben, ihren Eltern ihre Arbeit zu überreichen, die sie fertiggestellt hatten, und das Elternteil war am Telefon. Wir haben ein Kind "Mami, Mami, Mami ..." sagen hören und das Elternteil schenkt seinem Telefon mehr Aufmerksamkeit als dem eigenen Kind.
Das ist erschütternd.
Machen Sie Ihr Telefon aus!!
Die Reaktionen sind ähnlich emotional
"Allzu wahr", schreibt Joan F., "Mobiltelefone scheinen heutzutage wichtiger als die persönliche Kommunikation zu sein. Mir tun die Kinder leid." Shelley M. meint: "Die Menschen müssen sich bewusst machen, dass ihre Kinder wichtig sind und sie wissen lassen, dass sie über allem und allen stehen. Sie hatten den ganzen Tag, um ihr Telefon zu benutzen, und bevor sie es merken, sind die Kinder erwachsen und es ist zu spät!!! Also Leute, setzt eure Kinder an die erste Stelle."
Dass Lehrer und Erzieher sich bei Eltern nicht über deren Kinder, sondern über die Eltern selbst beschweren, kommt immer häufiger vor. Möglicherweise braucht es bald eine verpflichtende Vorschule für zukünftige Eltern.