Was ein Kuscheltier für ein Kind bedeuten kann, muss man vermutlich niemandem erklären. Die einen, die bereits Kinder haben, erleben es jeden Abend, wenn sie ihren Nachwuchs ins Bett bringen: ohne Schmusetier kein Einschlafen. Wer bislang keinen Familienzuwachs hat, erinnert sich wahrscheinlich noch an die eigene Kindheit und die Bedeutung des wichtigsten plüschigen Bettpartners. Nicht ohne Grund werden Eltern panisch bei dem Gedanken, dass das auserkorene Stoffwesen einmal abhanden kommen könnte. (Manche kaufen es direkt ein zweites Mal, sobald ihr Kind einen seiner felligen Freunde zum absoluten Liebling erklärt hat.)
Kaum von Hawaii zu Hause in San Francisco angekommen, machte Familie Pickard diese Erfahrung. Sutro, der Teddy des Sohnes Doozer, war nicht mit nach Hause gekommen. Niemand hatte ihn eingepackt, er lag noch im Bett des Kindes im Hotel auf Hawaii. So durfte dieser Urlaub nicht enden, also wurde Mama Anna aktiv. Die Kreativdirektorin verfasste eine E-Mail an das Hotel und schilderte das Dilemma: "Hier gab es gerade viele Tränen als wir feststellten, dass mein Sohn seinen Teddybär im Ausziehbett unseres Zimmers vergessen hat", schrieb sie.
Der Teddy wurde gefunden!
Julien Woerpel, Housekeeping-Direktor des Fünf-Sterne-Hotels Grand Hyatt Kauai, schickte Anna Pickard eine positive Antwort: Das Hotelpersonal habe Sutro gefunden und auch seinen plüschigen Freund Kauai, eine hawaiianische Mönchsrobbe, die der Sohn im Urlaub erst neu bekommen hatte. Woerpel konnte sich in die Not der Familie gut einfühlen, seine eigenen Kinder sind ein und drei Jahre alt. "Anna war so nett und ich konnte sehr gut nachvollziehen, wie verzweifelt Kinder sein können, wenn sie feststellen, dass ihr Teddy-Freund verschwunden ist", sagte er dem US-Nachrichtenportal CNN Travel. Um den Jungen über die Wartezeit zu trösten, erfanden Woerpel und seine Assistentin Rachel Bower eine Geschichte zur Ablenkung.

Wie es in mondänen Hotels üblich ist, bekamen die beiden Stofftiere erstmal einen Sonderstatus, sie wurden VIP-Gäste. Es folgte eine Erlebnisreise über das Gelände, die Woerpel fotografisch festhielt, damit der Junge in San Francisco sehen konnte, dass es Sutro und Kauai auf Hawaii gut hatten.

Ein Sonnenbad mit Blick aufs Meer durfte natürlich nicht fehlen: Sutro und Kauai liegen in der ersten Reihe.

"Wir haben ihm das gesamte Resort gezeigt", erklärte die Marketingdirektorin des Hotels, "er traf die Angestellten, half beim Gärtnern und bei der Wäsche, hatte eine Behandlung im Spa und musste schließlich zum Check-out, bevor er seine Heimreise antreten konnte.

Inzwischen hat Anna Pickard die Ankunft der beiden Stofftiere in San Francisco bei Twitter veröffentlicht. Auch wenn ihr Sohn keine große Lust hatte, für Fotos zu posieren – über die Rückkehr von Sutro und Kauai hat er sich riesig gefreut.
Quelle: "CNN Travel" / Twitter
