Der Kapitalismus ist nicht immer fair. Warum sollten es also die Spieler des wohl kapitalistischsten Spiels der Welt sein – Monopoly? Nachdem wir kürzlich ja gelernt haben, dass viele Fans des Brettspiels ohnehin unabsichtlich die Regeln missachten, legt Hersteller Hasbro jetzt mit einem Augenzwinkern nach. Im Herbst will er eine Monopoly-Edition extra für Spieler herausbringen, die Spaß am Mogeln haben.
Und die klingt in der Tat reizvoll – nicht nur, weil sogar ein Set Handschellen mitgeliefert wird. Teil des Spiels sind extra Aktionskarten, die den Spielern geheime Schummel-Aufgaben geben. Unbemerkt Geld aus der Bank stehlen, das Hotel eines Gegners heimlich vom Spielfeld verschwinden lassen, die Spielfigur eines Mitspielers bewegen, wenn man selbst dran ist, oder bei der Mietzahlung weniger Geld als gefordert zahlen.
Natürlich, ohne sich dabei erwischen zu lassen. Schafft man das, wird man belohnt. Erwischt einen jedoch ein Mitspieler, droht Gefängnis.

Um es den Schummlern ein wenig einfacher zu machen, gibt es in dieser Monopoly-Version keinen "hauptamtlichen" Banker. Stattdessen überwacht jeder Spieler immer dann, wenn er gerade dran ist, die Geldvorräte.
"Wir haben uns jetzt entschlossen, unseren nicht ganz ehrlichen Fans entgegenzukommen und sie zu ermuntern, Teil dieser legendären Familienmomente zu sein, die es bei Spieleabenden oft gibt", sagt Hasbro-Marketingchef Jonathan Berkowitz. "Wir sind gespannt, womit die Spieler durchkommen und wie sie auf die Twists im neuen Spiel reagieren werden!"

Diese neue Edition wird eingefleischte Fans des klassischen Spiels sicher nicht reizen. Schließlich verstoßen die abgewandelten Regeln gegen alles, an was sie bisher geglaubt haben. Aber wem Monopoly bisher immer ein wenig zu fade war, der könnte an der Schummler-Edition bestimmt diebischen Spaß haben ...