"Die Preise dürften eher steigen, insbesondere wenn die Mehrwertsteuer kommt", so Zumwinkel zum stern. Die Post ist derzeit noch von der Mehrwertsteuer befreit. Doch im Zuge der Liberalisierung müsste der Konzern, wie auch die privaten Konkurrenten, 19 Prozent Mehrwertsteuer zahlen und würde die Steuer an die Kunden weitergeben.
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Zumwinkel betonte aber, dass Service-Umfang und Qualität der Post auch nach der Liberalisierung des Marktes nicht eingeschränkt werde. Das Unternehmen werde die flächendeckende Versorgung durch 12 000 Filialen und 108 000 Briefkästen behalten und weiter an sechs Tagen von Montag bis Samstag die Briefe zustellen. "Das ist die Garantie der Post", sagte Zumwinkel.
Mit Blick auf die private Konkurrenz forderte der Post-Chef zudem im Briefzustelldienst die Einführung von Mindestlöhnen. "Für diese Branche wäre das richtig." Laut Zumwinkel bekommen "62 Prozent der Mitarbeiter unserer Wettbewerber Niedriglöhne. In Ostdeutschland erhalten sie ganze 5,90 Euro in der Stunde. Bei uns liegt das über 11 Euro." Weil diese Löhne nicht das Existenzminimum sicherstellten, lege der Staat die Differenz oben drauf. "Er zahlt ihnen das Geld, damit sie die Löhne niedrig halten können", sagte Zumwinkel. "Und meine Zusteller muss ich entlassen. Das ist doch verrückt."