Die Deutsche Post hat am Mittwoch mitgeteilt, dass sie die Kosten fürs Porto anheben will. Ab dem Jahr 2022 sollen Kunden demnach tiefer in die Tasche greifen müssen. Die Post will die Briefpreise um fünf Cent erhöhen, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Kunden, die etwa einen Standardbrief verschicken wollen, werden ab Januar also 85 statt 80 Cent zahlen müssen. Der Versand einer Postkarte soll sogar um zehn Cent teurer werden und damit 70 Cent kosten.
Auch der Nachsendeservice der Post soll verändert werden; der Online-Preis für das 12-Monate-Produkt soll von 26,90 Euro für Privatkunden auf 30,90 Euro steigen. Die Online-Preise für die 6-Monate-Variante bleiben mit 23,90 Euro für Privatkunden hingegen stabil. Neu ist, dass Kunden den 6- Monate-Service künftig auch in der Filiale in Anspruch nehmen können. Dabei kostet dieser dann aber mehr als im Online-Angebot - nämlich 26,90 Euro bzw. 42,90 Euro.
Bundesnetzagentur formuliert Spielraum für Preiserhöhung
Grund für die Erhöhung der Porto-Preise ist die Entscheidung der Bundesnetzagentur, welche als zuständige Regulierungsbehörde einen Spielraum für Preiserhöhungen genehmigt hat. Auf dessen Basis darf die Deutsche Post das Porto anheben. Besagter Spielraum liegt bei 4,6 Prozent - um so viel darf der Warenkorb aller regulierter Sendungsarten teurer werden. Der Wert ist relativ niedrig, bei der Portoanhebung 2019 lag er bei rund 8,9 Prozent.
Genau jene Entscheidung moniert die Deutsche Post. Nach ihren Angaben sei der genehmigte Spielraum weniger als der Ausgleich der zwischenzeitlich eingetretenen Lohnkostensteigerungen. Und es sei "erst recht kein Ausgleich für die in den nächsten Jahren zu erwartende Steigerung der Stückkosten durch weiter sinkende Briefmengen, höhere Inflation und Zusatzkosten für einen klimafreundlicheren Briefdienst." Der Spielraum für Tariferhöhungen bei den Beschäftigten der Deutschen Post innerhalb der kommenden drei Jahre werde deutlich eingeschränkt, heißt es weiter. Höhere Lohn- und Transportkosten als auch eine gestiegene Inflationsraten und "Pandemie-bedingte Zusatzaufwendungen in den Betriebsstätten und in der Zustellung" hätten der Deutschen Post nämlich "erhebliche Kosten" verursacht.

Porto-Preise in Deutschland vergleichsweise niedrig
Die Deutsche Post macht darauf aufmerksam, dass das deutsche Porto auch mit der bevorstehenden Preiserhöhung noch zu einem der niedrigsten in Europa zählt. Im Mai 2021 führte Dänemark die Liste der Porto-Kosten für einen nationalen Standardbrief mit 3,88 Euro an. In Belgien kostete ein Standardbrief 1,60 Euro und in Polen 0,89 Euro. Deutschland lag im unteren Mittelfeld. Malta hatte unter den anderen ausgewählten europäischen Ländern mit 30 Euro-Cent das günstigste Porto.
Die Deutsche Post muss die neuen Porto-Preise noch zur Genehmigung bei der Bundesnetzagentur vorlegen. Wenn diese allerdings in dem festgelegten Spielraum liegen, werden sie genehmigt. Die Preise gelten dann für die nächsten drei Jahre. Ab dem 2. Dezember 2021 sollen die Briefmarken dann mit den neuen Portowerten erhältlich sein.
Quellen: Pressemitteilung Deutsche Post, Statista, mit DPA