Bei einem Umzug gilt es an alles Mögliche zu denken, vor allem wenn es auf einen anderen Kontinent geht. Und als James und Madison Miller von England in die USA zogen, mussten sie nicht nur auf ihre eigenen Belange Acht geben, sondern auch auf ihren Hund Bluebell – schließlich sollte der Labrador sie über den großen Teich begleiten.
Das Ehepaar bereitete also alles vor, organisierte den Flug für sich und das Haustier. Doch aus dem Umzug wurde ein Desaster. "Wir haben alles getan, um Bluebell mit nach Amerika zu nehmen", sagte James Miller dem US-Sender NPR. "Aber es endete in einem Albtraum." Während er und seine Frau wie geplant in ihrer neuen Heimat in Nashville (US-Bundesstaat Tennessee) landeten, fehlte von dem Hund jede Spur. Es stellte sich heraus, dass Bluebell stattdessen in Saudi-Arabien gelandet war.
Hund wird in die falsche Richtung geflogen
Grund war ein Fehler bei der Fluggesellschaft British Airways bzw. deren Schwestergesellschaft IAG Cargo. Die Airline hatte das Tier in ein falsches Flugzeug gesetzt und etwa 6000 Kilometer in die falsche Richtung transportiert. "Als die Mitarbeiter den Fehler bemerkten, wurden sie ganz blass im Gesicht", erzählte James Miller. Statt in den USA gemeinsam ein neues Zuhause beziehen, trennten Bluebell und ihre Besitzer nun 16.000 Kilometer.
Das Ehepaar Miller war verständlicherweise außer sich und machte sich große Sorgen. Sie verlangten von der Fluggesellschaft ein "Lebenszeichen" ihres Hundes und bekamen ein Foto von Bluebell in einer Transportbox gezeigt. Gegenüber NPR betonte das Unternehmen, dass man sich jederzeit gut um das fünf Jahre alte Tier gekümmert habe. Bluebell sei mit Wasser versorgt worden und habe am Flughafen ihre Beine ausstrecken können.
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Airline will keine Entschädigung zahlen
Dennoch war die Reise eine große Belastung für das Tier: Nach Angaben des Ehepaars Miller musste Bluebell mehr als 60 Stunden in einem Käfig verbringen, bekam dabei nur wenig zu fressen und sah kaum das Tageslicht. Zwei weitere Tage dauerte es, bis der Hund es in die Vereinigten Staaten schaffte – auch weil die Fluggesellschaft sie nicht mit einem Direktflug in die USA flog, sondern Bluebell zwei Interkontinentalflüge hinter sich bringen musste.
Die Odyssee hat tiefe Spuren bei dem Hund hinterlassen, berichtet James Miller. "Wir können ihn nicht mehr alleine lassen." Er braucht Medikamente und musste eine Therapie absolvieren. Die Kosten dafür – fast 10.000 Dollar – wollen James und Madison Miller sich von der Airline erstatten lassen. Diese weigert sich allerdings, und hat dem Paar bislang lediglich 50.000 Gratismeilen als Wiedergutmachung angeboten.

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