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Freigänger Was Katzen auf ihren Streifzügen in der Nachbarschaft so alles erleben

Rote Katze auf einem Gartenweg
Durchschnittlich bewegen sich Freigänger-Katzen 12 bis 15 Kilometer am Tag (Symbolfoto)
© Astrid860 / Getty Images
Freigänger-Katzen haben wohl das schönste aller Katzenleben: Sie können beobachten, sich anpirschen, Mäuschen jagen oder sich in der Sonne räkeln. Doch stimmt diese Vorstellung, die wir von unseren beliebten Haustieren haben?

Menschen, die eine Freigängerkatze zuhause haben, stellen sich öfter die Frage, was das Tier bei seinen Streifzügen durch die Nachbarschaft wohl alles treibt. Weil diese Neugier so groß ist, beschäftigen sich immer mehr Menschen damit, das Verhalten genauer zu analysieren.

Die Verhaltensökologin Maren Huck von der University of Derby veröffentlichte zusammen mit der Tierverhaltensforscherin Samantha Watson von der Manchester Metropolitan University im Jahr 2019 einen Artikel im "Applied Animal Behavior Science", worin das Verhalten von 16 Katzen analysiert wurde, denen kleine Kameras umgehängt worden waren.

Sind Menschen in der Nähe ändert sich das Verhalten

Herausgefunden wurde von dem Forscherinnen-Duo, dass Katzen sich ganz anders verhalten, wenn ihre Besitzer auch im Garten und in ihrer Nähe sind. Die Katzen sind entspannt, machen ein Schläfchen oder putzen sich. Höchstwahrscheinlich, weil sie sich durch die Nähe des Menschen sicher fühlen. Verlässt der Mensch den Garten, verändert sich das Verhalten des Tieres: Die Aufmerksamkeit und Wachsamkeit steigt und sie beobachten ihre Umgebung ganz genau. Kommt es zu einer Begegnung mit anderen Katzen, bedeutet das nicht immer sofort Stress: Manche Tiere begrüßen sich sogar, in dem sie ihre Nasen aneinander stupsen oder sitzen sich gegenüber und beobachten sich gegenseitig. Ein kurzes YouTube-Video zeigt die Aufnahmen.

Vox-Sendung zeigt Bilder und GPS-Daten von Freigänger-Katzen

Die VOX-Sendung "Wenn keiner guckt – Das geheimnisvolle Leben unserer Katzen" beschäftigt sich ebenfalls mit der Frage, was Katzen so treiben, wenn sie sich von Menschen unbeobachtet fühlen. Die Experten Kate Kitchenham und Martin Wikelski analysieren in der Show durch Videoaufnahmen das Verhalten der Tiere und beschreiben anhand der Bilder, wenn etwas nicht artgerecht oder zu stressig für ein Tier ist.

Spannend ist die Analyse, die zeigt, wohin und wie weit sich Freigänger-Katzen bewegen. Den Tieren wurden dafür GPS-Sender um den Hals gehangen. Die Satellitenbilder und die Bewegungsdaten zeigen, dass alle Katzen ein festes Territorium in der Nachbarschaft haben. Naheliegende Wälder und Felder sind beliebte Plätze zur Jagd. Sie haben feste Routen, die sogar über stark befahrene Straßen oder Bahngleise führen. Dabei treffen sie auch auf Artgenossen, wobei es auch schon mal Auseinandersetzungen geben kann. Das Entsetzen und die Überraschung darüber ist manchen Katzenbesitzern deutlich anzusehen. Einige können sich überhaupt nicht vorstellen, wie weit ihre Katze täglich läuft und schätzen die Strecke völlig falsch ein. In der zweiten Folge wird zum Beispiel die Katze Luna gezeigt, die am Tag 39,6 Kilometer läuft. Eine echte Marathon-Läuferin, denn im Normalfall laufen Katzen nur circa 12 bis 15 Kilometer.

Generell ist es schön zu sehen, dass unsere geliebten Fellnasen ihren Heimweg genau kennen und immer wieder zurück zu ihren Lieblingsmenschen finden.

Die Sendung "Wenn keiner guckt – Das geheimnisvolle Leben unserer Katzen“ läuft samstags 19.10 Uhr beim TV-Sender VOX – und als Stream bei RTL+

Quellen:  Science.org / VOX

ky

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