Der Berliner Fotokünstler Yoram Roth unternimmt in seinen Werken immer wieder abenteuerliche Reisen durch die Kunstgeschichte. Und das gleich auf mehreren Ebenen: Zum einen entlehnt er für seine Bilder häufig Figuren aus der Mythologie. In seiner Ausstellung "Personal Disclosure" zeigte er 2015 die Heilige Maria, die sagenhafte Königstochter Medea oder Brünhild aus dem Nibelungenlied. Dabei geht es dem 50-Jährigen nicht darum, klassische Szenen oder berühmte Gemälde nachzustellen. Vielmehr verarbeitet er das Ausgangsmaterial zu neuen Konstellationen.
Yoram Roth bezieht sich auf alte Kunstepochen
Zum anderen bezieht sich Yoram Roth in seinen Bildkompositionen immer auch auf andere Kunstepochen. In der Art, wie er Körper inszeniert, zitiert er die Maler der Renaissance und des Barock. Das kombiniert er aber mit einer sehr modernen, zeitgenössischen Ästhetik. Sein Markenzeichen: Der Künstler setzt Bildausschnitte und holt sie dadurch in den Vordergrund. In seinen neuesten Arbeiten verwendete er dazu einen Stahlrahmen. Entsprechend heißt sein neuer Bildband: "Nudes in Steel".
Yoram Roth: "Nudes in Steel". Verlag teNeues. 160 Seiten, 50 Euro. Auch als Collector's Edition erhältlich. Mehr unter http://teneues-buecher.de/nudes-in-steel
Ein Ritt durch 300 Jahre Kunstgeschichte
