Er war viele Jahre lang das Auge des stern: Robert Lebeck gehörte zu den wichtigsten deutschen Fotojournalisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er fing den Zeitgeist im Wirtschaftswunderland Deutschland ein und bereiste zahllose Länder dieser Welt. Eine Ausstellung im Kunstmuseum Wolfsburg widmet sich dem Schaffen Lebecks aus dem Jahr 1968 - einem der aufregendsten der Nachkriegsgeschichte.
Zwar behauptete der Fotograf einmal: "Das Jahr der Studentenunruhen fand ohne mich statt" und begründete das wie folgt: "Als in Paris die Barrikaden brannten, arbeitete ich in Florida an einer Serie über zwei ermordete Studentinnen; während Studenten vor dem Springer-Hochhaus demonstrierten, fotografierte ich die Taufe von Hildegard Knefs Kind; und als die Russen in Prag einmarschierten, begleitete ich gerade den Papst nach Bogotá."
Doch wenn man die Bilder betrachtet, hat man einen anderen Eindruck: Lebeck war vielleicht nicht immer zur Stelle, als es krachte. Als die Schüsse auf Robert Kennedy oder Rudi Dutschke abgefeuert wurden oder die Panzer durch Prag rollten. Doch mit seinen Fotografien der trauernden Kennedy-Witwe oder der protestierenden Kinder in Belfast erzählt er er die Geschichte des denkwürdigen Jahres vielleicht noch präziser, als es reine Nachrichtenfotos können.
Die Ausstellung "Robert Lebeck. 1968" ist vom 4. März bis zum 22. Juni im Kunstmuseum Wolfsburg zu sehen.