
Dominik Bartmanski, 46, vor seinen Platten
In meinem Wohnzimmer steht ein Regal, drei Meter hoch, es erstreckt sich über eine ganze Wand. Darin warten 7000 Schallplatten. Ein Universum Musik. Die Sammlung habe ich über alle meine Lebensphasen hinweg kuratiert. Sie ist ein Teil von mir. Und das Auflegen mein Ritual. Ich suche mir eine Platte aus, ziehe sie aus ihrer Hülle, putze sie, lege sie auf den Plattenspieler. Wenn ich daran denke, wenn ich davon erzähle, habe ich schon diesen Geruch in der Nase. Alte Platten riechen gut: nach dem Karton des Covers, dem Papier der Innenhülle. Und dann ist da dieser ganz bestimmte Sound, der nur entsteht, wenn man Musik analog spielt. Das Knacken, das Kratzen der Nadel. Die Musik transportiert mich in verschiedene Zeiten und an verschiedene Orte, auf Festivals, in Clubs oder in alte Wohnungen. Manchmal sitze ich einfach nur daneben, manchmal tanze ich durchs Zimmer. Je nachdem, welche Platte ich auflege, kann ich verschiedene Stimmungen kreieren: Entspannung, Nostalgie, Spaß. Hier in diesem Raum kann ich dank der Musik alle Gefühle fühlen.
© Oliver Mark