Es gibt im Jahr zwei Zeiten, die sind für mich so eng an Lebensmittel gebunden, dass ich sie nach ihnen benenne: die Spargel- und die Pflaumenzeit. Welche schöner ist – ich kann mich nicht entscheiden, wenngleich ich vor einem Teller Spargel sitzend den Sommer noch vor mir habe, während aus dem Pflaumenkuchen schon die Wehmut des Nachsommers schmeckt.
Was mich nicht hindert, beim Pflaumenkuchen fröhlich zuzuschlagen. Nur Sahne muss ich mir inzwischen versagen. Mir reicht mein Gedächtnis, um mir die spitzige Süßsäuerlichkeit ofenwarmen Pflaumenkuchens, umschmeichelt von der molligen Samtigkeit kühler, halb fester Sahne, als einen kaum zu toppenden Alltagsgenuss in Erinnerung zu rufen.