
Karim, 35, aus Stuttgart, hier in Playa Las Americas, Teneriffa: "Alles, was du kaufst, kaufst du nicht mit Geld, sondern mit deiner Zeit. Wir brauchen Schlaf, Essen und gute Menschen um uns herum. Alles andere ist relativ und vergänglich."
Karim sagt, wenn er den Menschen beschreiben müsste, der er vor ein paar Jahren war, würde er sich als 'fancy-komsumgeilen-will-allen-gefallen-Typ' betiteln. Als Jugendlicher war er ein Rebell, ein Scheißebauer, immerhin mit Hauptschulabschluss. Er lernte Friseur, absolviere eine Trainerausbildung, schulte in ganz Deutschland und kaufte schon mit 22 Jahren seinem Chef den Friseurladen ab. Karim leistete sich einen exklusiven Lebensstil, fuhr Porsche, eröffnete einen zweiten Laden. Als der pleite ging, hatte Karim rund 250.000 Euro Schulden. Er verlor Wohnung und Auto, mit 26 Jahren musste er wieder bei seinen Eltern einziehen. Dann eröffnete Karim seinen dritten Laden, diesmal mit neuem Konzept. Er legte sich ein Verdienst-Fixum fest, alles darüber hinaus ging über Umsatzbeteiligung an die Mitarbeiter, das förderte ihre Motivation. In seinem ersten Laden war er nur noch stiller Teilhaber und für die Buchhaltung zuständig. Karim merkte, dass er immer weniger Lust hatte, Verantwortung zu übernehmen. Er hatte nie den Kopf frei, lebte in einem Tunnel. Immer dieses Gefühl, da muss noch mehr gehen, mehr Geld verdient werden, ein Fass ohne Boden. Er arbeitete sehr viel, in der wenigen freien Zeit feierte er dafür umso exzessiver.
Als sein Partner ihm nahelegte, ein paar Monate eine Auszeit zu nehmen, kaufte sich Karim seinen ersten kleinen Bus, schmiss eine Matratze rein und fuhr nach Spanien. An einem Morgen bei Sonnenaufgang, als sein Hund am Strand durchs Wasser tobte und er Thunfisch aus der Dose aß, fühlte sich Karim wie der glücklichste Menschen der Welt. Und es kostete ihn fast nichts. Er erkannte, dass ihn sein Leben in Deutschland nicht zufrieden machte, obwohl er alles hatte, was gesellschaftlich angesehen war. Karim entschloss sich, nach Deutschland zurückzukehren, Geld zu sparen, um dann für längere Zeit abzuhauen. Jetzt ist er hier.
Karim sagt, wenn er den Menschen beschreiben müsste, der er vor ein paar Jahren war, würde er sich als 'fancy-komsumgeilen-will-allen-gefallen-Typ' betiteln. Als Jugendlicher war er ein Rebell, ein Scheißebauer, immerhin mit Hauptschulabschluss. Er lernte Friseur, absolviere eine Trainerausbildung, schulte in ganz Deutschland und kaufte schon mit 22 Jahren seinem Chef den Friseurladen ab. Karim leistete sich einen exklusiven Lebensstil, fuhr Porsche, eröffnete einen zweiten Laden. Als der pleite ging, hatte Karim rund 250.000 Euro Schulden. Er verlor Wohnung und Auto, mit 26 Jahren musste er wieder bei seinen Eltern einziehen. Dann eröffnete Karim seinen dritten Laden, diesmal mit neuem Konzept. Er legte sich ein Verdienst-Fixum fest, alles darüber hinaus ging über Umsatzbeteiligung an die Mitarbeiter, das förderte ihre Motivation. In seinem ersten Laden war er nur noch stiller Teilhaber und für die Buchhaltung zuständig. Karim merkte, dass er immer weniger Lust hatte, Verantwortung zu übernehmen. Er hatte nie den Kopf frei, lebte in einem Tunnel. Immer dieses Gefühl, da muss noch mehr gehen, mehr Geld verdient werden, ein Fass ohne Boden. Er arbeitete sehr viel, in der wenigen freien Zeit feierte er dafür umso exzessiver.
Als sein Partner ihm nahelegte, ein paar Monate eine Auszeit zu nehmen, kaufte sich Karim seinen ersten kleinen Bus, schmiss eine Matratze rein und fuhr nach Spanien. An einem Morgen bei Sonnenaufgang, als sein Hund am Strand durchs Wasser tobte und er Thunfisch aus der Dose aß, fühlte sich Karim wie der glücklichste Menschen der Welt. Und es kostete ihn fast nichts. Er erkannte, dass ihn sein Leben in Deutschland nicht zufrieden machte, obwohl er alles hatte, was gesellschaftlich angesehen war. Karim entschloss sich, nach Deutschland zurückzukehren, Geld zu sparen, um dann für längere Zeit abzuhauen. Jetzt ist er hier.
© Saskia Uppenkamp