"Restless Bodies" heißt eine Ausstellung, die auf dem Fotografie-Festival Les Rencontres d'Arles gezeigt wird. Die "ruhelosen Körper" widmet sich der DDR-Fotografie der achtziger Jahre - eine Fotografie, die bislang international kaum registriert wurde. "Die Dekade vor dem Mauerfall ist sehr bedeutend für die Kunst in Deutschland, weil es eine neue Generation gab, die die Gründung der DDR nicht miterlebt hatte" sagt Sonia Voss, die die Ausstellung kuratierte. "Die politische Ideen bedeuteten ihnen nicht mehr viel, aber dennoch waren sie es leid und waren wütend auf die Zwänge, unter denen sie lebten. Das war wohl der Grund, warum sie im Gegensatz zu früheren Generationen eher gegen die Regeln verstießen und die Grenzen Grenzen verschoben."
Missbilligung vom Staat
Der Körper rückte bei diesen Künstlern als subversiver Akt in den Mittelpunkt. Es war ein Ausdruck von Individualität, die vom Staat und seinem kleinkarierten Sozialismus missbilligt wurde. Die Aufnahmen zeigen Familien, Punker oder Arbeiter. Das Ergebnis sind eindrucksvolle Dokumente vom Leben in der DDR, weit jenseits von den Darstellungen staatlicher Propaganda.