Ein guter September. Mehr als 16 kg Gemüse gab mein Küchengarten in diesem Monat her. Dazu viel an Kräutern und Samen. Und die Gelegenheit, Obst von Freunden und Nachbarn geschenkt zu bekommen. Ich habe also eingekocht und Vorrat angelegt. Nun ernte ich weiter und bereite meinen Garten auf seine Ruhezeit vor.
Ein Besuch, Anfang September, nahe Wien bereitete mir viel Freude. 16 Flaschen Traubensaft war die Ausbeute dieses Besuches. Wir haben eingekocht, und die Trauben aus einem verlassenen Weingarten geerntet. Sie zu Saft verarbeitet – reiner Traubensaft, ungezuckert, pur.

Die zahlreichen Kräuter meines Gartens bereichern weiterhin meine Küche. Ich ernte fleissig, trockne und verarbeite sie zu Kräutersalz oder Würzmischungen. Oder ich lege sie in Apfelessig oder Weinessig ein und erhalte damit köstliche Aromaessige.
Der Oktober stellt im Küchengarten eine kleine Arbeitsspitze dar. Bevor die Nachtfröste kommen, müssen wir die Tomaten ernten. Sind noch welche von ihnen grün und unreif, nehmen wir sie trotzdem ab und lagern sie kühl und dunkel in einer Schachtel oder Obststeige auf Papier liegend, gemeinsam mit anderen reifen Tomaten. Die Grünen reifen nämlich nach. So kann es sein, dass wir dann im Dezember noch reife Tomaten aus dem eigenen Küchengarten haben.
Möhren, Rettich, Sellerie, Rote Bete (Wurzelgemüse eben) kommen in den Einschlag (Garten-Miete), ein Erdloch oder eine Kiste mit Sand gefüllt im Keller oder Lagerraum. Hier gibt's interessante Skizzen dazu, wie eine solche Garten-Miete aussieht. Ich hab aber auch schon im mit Sand gefüllten Kübel Rote Bete und in einer mit Sand gefüllten Obststeige Rettich im Keller überwintert. Funktionierte bestens.
Porree, Rosenkohl und Krauskohl bleiben im Freien am Beet. Diese Gemüse vertragen Frost. Und schmecken erst so richtig gut, wenn sie gefroren wurden.

Schnittlauch und Petersilie setzen wir in Blumentöpfe um, falls diese nicht schon im Blumentopf im Küchengarten wuchsen. Dann stellen wir die Töpfe ins Haus oder in die Wohnung an einen sonnigen Platz ans Küchenfenster. So kann das Ernten weiter gehen.
Das Strauchbasilikum (Mutterstock und Jungpflanzen) kommen ebenfalls ins Haus an einen sonnigen Platz (Küchenfenster). Damit die Basilikumernte auch über die Wintermonate gelingt.

Wer Wintersalate und Weißkohl im August gesät hat, darf diese Pflänzchen nun auspflanzen. Ja, sie gehören ins Freie ins Beet. Und werden noch in milderen Lagen bis in den Dezember hinein ausreifen. Dann erntet man schrittweise vom Beet. Auch Wintersalate vertragen Frost.
Hügelbeete und Hochbeete können jetzt noch mit Schnittmaterial und Mulchschnitt belegt werden. So liegt die Erde nicht offen da. Und wer darunter noch Spinat oder Feldsalat sät, kann aus diesen Beeten im zeitigen Frühjahr die erste Ernte erwarten.
Im Laufe des Sommers schrieb ich etwas über den Fruchtwechsel. Nun ist es an der Zeit, jene Beete zu düngen, die in der dritten Tracht in diesem Gartenjahr standen. Also Beete, auf denen Schwachzehrer wuchsen. Gedüngt wird mit Stalldung, Thomasmehl und Kali. Dann haben wir richtig nährstoffreiche Beete für das kommende Frühjahr bereitet.

Übrigens, der Versuch, einen Stangensellerie anzuwurzeln und weiter zu bringen, misslang. Er trieb noch fleissig in der Erde an, und kollabierte dann ein paar Tage später.

Stattdessen wächst mein Radicchiosalat aus den selbst gezogenen Pflanzen wunderbar. Die ersten Salatköpfe konnte ich schon ernten. Ach ja, er wächst im Blumentrog.
Und werft nicht alles Verdorrte weg. Ich decke damit kälteempfindliche Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano und Olivenkraut ab. Hülle sie ein, damit der Frost ihnen nichts tun kann. Wenn zuwenig davon da ist, hilft auch eine Schicht aus Stroh als Frostschutz. Mein Küchengarten geht also langsam in seine Ruhezeit.