Gutes aus dem Küchengarten Eine vorwinterliche Wärme-Insel für Tomaten und Spinat

  • von Angelika Wohofsky
Gutes aus dem Küchengarten: Eine vorwinterliche Wärme-Insel für Tomaten und Spinat

Nun rückt der Winter immer näher. Ich denke mir aber, da mein Küchengarten südseitig exponiert liegt, dass ich die Saison noch ein wenig verlängern werde können. Die Hauswand strahlt Wärme ab, die Sonne bestrahlt den kleinen Küchengarten tagsüber, sodass dort äußerst milde Temperaturen herrschen. Windgeschützt ist der Platz außerdem.

Ich will jetzt eine Art Übergangsgarten entlang der Hausmauer im Freien bauen.

Um die Saison also zu verlängern, wird nicht alles ausgerissen, wovon derzeit noch geerntet wird. Also schneide ich Radicchiosalat beim Ernten nur am Strunk ab und gebe ihm damit die Chance, noch einmal durchzutreiben. Das tut er auch, die nächste, etwas kleinere Ernte, ist im Kommen. Salat treibt schließlich wieder aus.

Was aber tun mit den anderen Töpfen und Trögen, um die einstrahlende Wärme zu nützen und die Gartensaison zu verlängern? Ich tüftle derzeit an einer Art Folientunnel-Konstruktion, die ich entlang der Hauswand errichten will. Dann kann dort alles noch wachsen und reifen, was jetzt im Herbst aufgegangen ist. Ich habe Material dazu, muss es nur kreativ nützen. Es gibt ein paar Rankhilfen, ein paar Meter Vlies und stärkeres Wintervlies und Folie.

Zwischenzeitlich konnte ich etwas Blattgrün von einem Zierstrauch meiner Nachbarn ergattern und steckte mir daraus eine Deko-Tasche für den Eingang - ihr seht es auf dem Foto. Warum werfen um mich herum die Nachbarn diese schönen Triebe in die Tonne? Um letztendlich Türkränze aus Plastik zu erstehen und einen "sauberen" Garten zu haben?

Ehrlich, das verstehe ich nicht und kann es auch nicht nachvollziehen. Weil gerade in den verdorrten Blatttrieben, im Strauchschnitt (als Fülle für Hügelbeete) und auch im Blattwerk die Nährstoffe schlummern, die von Kleinstlebewesen und auch Regenwürmern in besten Dünger umgewandelt werden. Ein Regenwurm zieht täglich 20 Blätter in seine Gänge, wo sie dann gefressen werden. Der Regenwurm-Kot ist wertvoller als jeder Kompost. Aber ich glaube, meine Nachbarn (ich lebe semi-urban am Land!) wissen das nicht. Sie blasen lieber ihr Laub vom Grundstück und entsorgen Strauchschnitt und Verdorrtes über die öffentliche Müllabfuhr. Sie stecken sich auch keine Dekorationen für Haus und Eingang aus ihrem Schnittmaterial. Sie stellen sich Plastikzeugs vor die Türe. ???

Zurück zum Plan eines Folientunnels entlang der Wand. Es haben nämlich Wildtomate und Cocktailtomate nochmals ausgetrieben, nachdem ich sie radikal zurückgeschnitten hatte. Nun blühen diese Dinger wieder. Es sind die Sorten: Omas Wildtomate von einem Gartenfreund und die gelbe Cocktailtomate "Lilith". Auch diese drei Pflanzen stell ich in die geplante Wärmeinsel. Daneben kommen die Tröge mit Radicchiosalat, Feldsalat, Spinat, Kresse und ein junges Liebstöckl, gemeinsam mit dem Schnittlauch in den Folientunnel. Fotos davon zeige ich euch, wenn die Konstruktion steht und der Übergangsgarten eingerichtet ist.

Ach, ganz Empfindliches wie Basilikum und die Sonnenblume, die sich verirrte und in einer Kiste mit Salat aufgegangen war, konnte ich "retten". Die Blume blüht auf der Fensterbank im Haus, Basilikum, auch die Nachzucht vom August, beginnt bereits wieder zu blühen. Nach dem Folientunnel hab ich nämlich das nächste Projekt vor mir: Der Küchengarten auf der Fensterbank muss geplant und eingerichtet werden.

Nun heißt es für mich aber, die Gartensaison ein wenig zu verlängern. Die Gunstlage nützen und eine Wärmeinsel schaffen. Wie gesagt, vom novemberlichen Folientunnel folgen demnächst die Fotos.

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