Die italienische Küche hat einen guten Ruf zu verlieren: Pizza, Pasta & Co. haben weltweit Anhänger, die mediterrane Kost soll sogar gesundheitliche Vorteile mit sich bringen. Zu dumm nur, dass die Qualität der Speisen im Ausland mit der in Italien nicht immer mithalten kann – und gegebenenfalls sogar Köche ohne jegliche Erfahrung mit der italienischen Küche deren guten Namen in den Dreck ziehen.
So sieht es jedenfalls Francesco Lollobrigida, der italienische Minister für Landwirtschafts-, Ernährungs- und Forstpolitik, und möchte nun gegensteuern. Bei einer Veranstaltung des italienischen Star-Kochs Norbert Niederkofler wetterte er gegen die seiner Ansicht nach trittbrettfahrenden Restaurantbesitzer: "Genug von Restaurants, die sich italienisch nennen und Produkte verwenden, die es nicht sind, genug von Köchen, die nicht wissen, wie man italienisch kocht und oft zum Gegenstand von Witzen werden".
Um den guten Ruf der italienischen Küche auch im Ausland hochzuhalten, plant die italienische Regierung seiner Aussage zufolge nun ein Maßnahmenpaket, um "echte" italienische Restaurants im Ausland zu schützen. Demzufolge soll auch eine Art Erkennungszeichen oder Siegel entwickelt werden, an dem Kunden geprüfte italienische Restaurants erkennen können: "Wir können dies tun, indem wir, auch durch eine Spezifikation, die echten italienischen Restaurants im Ausland anerkennen. Die Regierung arbeitet an einem neuen Projekt, das wir in Kürze auf den Weg bringen werden".
Ganz neu ist dieses Vorhaben übrigens nicht: Schon 2004 gab es unter dem italienischen Agrarministerium den Test für ein Qualitätssiegel für "echte italienische Küche". Damals erhielten fünf Berliner Restaurants in einem Pilotprogramm ein Siegel von Ardi, dem Internationalen Verband Italienischer Restaurants.
Quellen: "Morgenpost", "Il Gusto"