Kurioser Scherzartikel bei Ebay Warum ein Mann Schlösser für Nutella-Gläser baut

Weil ein Freund sich darüber ärgerte, dass ihm die Kinder ständig das Nutella wegfutterten, erfand Daniel Schobloch eine Sicherung für das Glas. Was eigentlich als Scherz gedacht war, fand viele Abnehmer. Rund 1000 Stück hat er davon schon verkauft.

Eigentlich war es als Gag gedacht. Ist es immer noch. Denn niemand braucht so etwas wirklich - ein Schloss für ein Nutella-Glas. Und doch scheint Daniel Schobloch aus Horgenzell mit seinem Scherzartikel einen Nerv getroffen zu haben, und sei es nur den Humor-Nerv: Das Schloss fand erstaunlich viele Abnehmer.

Die Idee entstand vor etwa zwei Monaten, erzählt Schobloch dem stern. Den Prototypen hatte er einem Freund geschenkt, der sich oft darüber beklagt hatte, dass seine Kinder ihm immer sein Nutella wegfuttern. "Ich meinte, da muss man ein Schloss davormachen, und er sagte: 'Das geht nicht.'" Der Freund sollte sich irren.

Schobloch baute eine Abdeckung aus Acryl mit Vorhängeschloss. Als Ladenbauer kennt er sich mit Plexiglas aus und bog es entsprechend zurecht. "Das war kein Riesenaufwand", sagt er. Auch für zwei, drei Freunde baute er so ein Schloss noch eigenhändig. Da aus dem Freundeskreis weitere Anfragen kamen, bot er bald darauf 50 Stück bei bei Ebay an, für 9,99 Euro pro Schloss. Diese ließ er anfertigen. "Wir wollten einfach sehen, was passiert", sagt er.

Nutella-Schloss auf Vorbestellung

Es passierte mehr, als er erwartet hatte. Die ersten 50 Schlösser waren innerhalb von nur fünf Stunden weg. Daraufhin ließ er 350 Stück produzieren, und auch die kamen schnell unter die Leute. Mittlerweile hat Schobloch rund 1000 Stück verkauft, die meisten über Ebay, einige auch über Facebook. Die letzte Lieferung erfolgte Ende August, und auch aktuell ist das Schloss wieder im Angebot. "Dieses Mal haben wir viel mehr geordert", sagt er.

Interessenten müssen sich aber etwas gedulden: Wer heute bestellt, bekommt die Ware Ende des Monats. Im Lieferumfang ist neben der Abdeckung auch das passende Vorhängeschloss mit zwei Schlüssel enthalten, für den unwahrscheinlichen Fall, dass man einen davon an eine "vertrauenswürdige Person" weiterreichen wollte. Nicht enthalten ist das Nutellaglas.

Bestellungen aus Übersee

Ob seine Erfindung tatsächlich eine ist, "auf die die Welt gewartet hat", wie er scherzend schreibt, bleibt abzuwarten. Im Moment kann er nicht einschätzen, wie es mit dem Schloss weitergeht. Der Erfolg überrollt ihn etwas. Momentan sei er nur dabei, Pakete zu packen und neue Ware zu bestellen - dabei komme sein eigentlicher Beruf als Ladenbauer zu kurz.

Bei anhaltendem Interesse würde er den Vertrieb aber abtreten, sagt er. Dafür gebe es erste Interessenten, sogar aus New York. Nach einem Bericht auf MTV trafen Bestellungen aus Übersee ein, aus den USA, aus Australien, sogar aus Neuseeland.

Größere Firmen wie Nutella-Produzent Ferrero haben sich zwar noch nicht gemeldet, aber Schobloch hat sich die Patenrechte für das Produkt sichern lassen. Man kann ja nie wissen.

Sonja Helms

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