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Woher stammt das Holz wirklich? Ökotest: Warum die Discounter-Grillkohle nachhaltiger ist als so manches teure Markenprodukt

Ökotest prüft Holzkohle
Schöne Glut, rauchige Note: Holzkohle ist noch immer für viele beim Grillen ein Muss.
© Patrick Pleul / Picture Alliance
Nachhaltige Holzwirtschaft oder Raubbau in Urwäldern – woher stammt das Holz, aus dem die Kohle gemacht ist? Ökotest hat genauer hingesehen und viel Gutes gefunden. Zwei Produkte glänzen allerdings durch Intransparenz.

Geht's zum Grillen, schleppen die meisten Deutschen noch immer die gute, alte Holzkohle mit. Aber woher kommt die Kohle eigentlich, die unterm Rost für Hitze sorgt? Es handelt sich doch nicht etwa um Raubbau in Urwäldern? Ökotest hat 18 Varianten genauer inspiziert, darunter feste Briketts und körnige Holzkohle. Außerdem wurden zwei klimaschonende Alternativen unter die Lupe genommen. Und tatsächlich zeigen sich die strengen Tester von Ökotest mit vielen Sorten zufrieden. Nur ein Markenprodukt liefert ganz und gar nicht das, was auf der Packung steht.

Von 18 Produkten schneiden 8 im Ökotest mit Bestnote ab. Darunter die günstigen Holzkohle-Produkte "BBQ Grill-Holzkohle" von Aldi Süd und die "Zuhause Grill Holzkohle" von Edeka. Immerhin drei getestete Produkte sind "gut". Weniger erfreulich sieht es allerdings am anderen Ende des Rankings aus. Dort haben sich zwei Produkte eingefunden, die über ein "Mangelhaft" nicht hinauskommen. Beide stammen von der Marke Favorit. Das Problem: Intransparenz. So bemängeln die Tester, dass sie auch auf Nachfrage keine Auskunft darüber erhielten, aus welchem Holz die Kohle gemacht ist, beziehungsweise wo es geschlagen wurde. Erst im Labor dann die Klarheit. Analysiert wurde dort Holz aus (sub-)tropischem Klima.

Holzkohle: Woher stammt das Holz wirklich?

Die Verwendung solcher Hölzer kann, muss aber nicht schlecht sein. Die eine Seite ist illegale Abholzung und Raubbau. Die andere ist das Schlagen solcher Hölzer, wenn es ökologisch sinnvoll, gar notwendig ist. Namibia ist so ein Fall.  "In Namibia [...]  werden Resthölzer aus Forstprogrammen zum Stopp der Verbuschung von Weideland verwendet", schreibt Ökotest. Sie stammen demnach aus nachhaltiger Holzwirtschaft. Aldi Süd nutzt für seine Holzkohle solches Holz aus Namibia. Aber woher stammt das Holz von Favorit? Kann man die Kohle guten Herzens kaufen? Laut Ökotest beantwortete der Hersteller diese Frage nicht, was wiederum neue Fragen aufwirft. 

Ökotest kommt zu dem Schluss, dass heutzutage niemand mehr mit Kohle grillen muss, die aus fossilen Brennstoffen gemacht ist. Sie haben, so die Tester, "unter dem Grillrost nichts verloren". Die beiden Produkte im Test werden daher mit der Wertung "ungenügend" abgestraft. Neue Grill-Alternativen aus Abfallprodukten wie  Olivenkernen oder Kokosnussschalen hingegen machten sich im Test gut und weisen laut Ökotest außerdem eine gute Klimabilanz auf.

In der ersten Version dieses Textes, war von einem dritten Anbieter die Rede, der von Ökotest ebenfalls mit "mangelhaft" bewertet wurde. Es handelte sich dabei um die Briquettes von Weber. Diese Wertung muss Ökotest nun korrigieren: "Uns ist leider folgender Fehler unterlaufen: Die Weber Briquettes schneiden in unserem Grillkohle-Test nicht mit 'mangelhaft', sondern mit 'sehr gut' ab. Denn alle darin analysierten Holzarten sind durch das FSC-Zertifikat abgedeckt." 

Den gesamten Holzkohle-Test finden Sie gegen Gebühr auf oekotest.de

tpo.

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