Seit Juni haben Restaurants, Hotels und Kinos wieder geöffnet. Nach dem Neustart suchten viele Betriebe händeringend Personal – weil ihre Angestellten oftmals in neuen Jobs arbeiten. Die große Frage ist: Gelingt es ihnen, die Mitarbeiter zur Rückkehr zu überreden?
Personalmangel in der Gastronomie In der Pandemie haben sich viele Beschäftigte neue Jobs gesucht. Wo Kellnerinnen und Köche heute arbeiten

Andrea Stumpe, 41
Manchmal erinnert sie der neue Job an den alten. Immer dann nämlich, wenn Andrea Stumpe den Ärzten im Tegeler Impfzentrum die kleine Plastikschale mit Spritze, Tupfer und Chargennummer abnimmt
und die Geimpften fragt: "War alles okay?" In den vergangenen Jahren hatte sie bei einem Berliner Eventcaterer gearbeitet, auf Hochzeiten und Firmenfeiern gekellnert, Drinks gemixt, Tabletts geschleppt bis frühmorgens. Und weil das Geld nicht reichte, ackerte sie nach der Schicht noch an der Garderobe des Golden Gate, eines Technoclubs. Ihr blieben trotzdem meist weniger als 1.000 Euro zum Leben. Die Kurzarbeit in der Corona-Zeit bedeutete eine Atempause. Und die habe sie nachdenklich gemacht, sagt sie. Wie so viele andere fand sie Arbeit in einem Impfzentrum. Sie merkte, wie gut es sich anfühlt, Menschen zu helfen – und selbst Einfluss auf den Dienstplan zu haben. Nun schaut sie sich nach ähnlichen Jobs um, etwa in einer Arztpraxis. Und vor allem: "Ich habe jetzt erst entdeckt, dass ich Morgensonne auf meinem Balkon abkriege."
Manchmal erinnert sie der neue Job an den alten. Immer dann nämlich, wenn Andrea Stumpe den Ärzten im Tegeler Impfzentrum die kleine Plastikschale mit Spritze, Tupfer und Chargennummer abnimmt
und die Geimpften fragt: "War alles okay?" In den vergangenen Jahren hatte sie bei einem Berliner Eventcaterer gearbeitet, auf Hochzeiten und Firmenfeiern gekellnert, Drinks gemixt, Tabletts geschleppt bis frühmorgens. Und weil das Geld nicht reichte, ackerte sie nach der Schicht noch an der Garderobe des Golden Gate, eines Technoclubs. Ihr blieben trotzdem meist weniger als 1.000 Euro zum Leben. Die Kurzarbeit in der Corona-Zeit bedeutete eine Atempause. Und die habe sie nachdenklich gemacht, sagt sie. Wie so viele andere fand sie Arbeit in einem Impfzentrum. Sie merkte, wie gut es sich anfühlt, Menschen zu helfen – und selbst Einfluss auf den Dienstplan zu haben. Nun schaut sie sich nach ähnlichen Jobs um, etwa in einer Arztpraxis. Und vor allem: "Ich habe jetzt erst entdeckt, dass ich Morgensonne auf meinem Balkon abkriege."
© Alena Schmick