Mit der inzwischen zwölften Mahnwache haben bei strömendem Regen rund 350 Menschen in Leipzig an das Schicksal der beiden deutschen Irak-Geiseln erinnert. Angehörige, Freunde und Kollegen der vor mehr als sechs Wochen verschleppten Leipziger René Bräunlich (32) und Thomas Nitzschke (28) zündeten Kerzen vor der Nikoleikirche an.
Die Veranstalter der Mahnwache baten den Deutschen Fußballbund (DFB) erneut um Unterstützung und ein Zeichen der Solidarität mit den Geiseln. In einem gemeinsamen Brief regten sie eine gemeinsame Aktion aller Bundesligamannschaften an. Trotz des schlechten Wetters nahmen unter den 350 Menschen auch viele Sportler teil, die dem Aufruf des Fußball-Oberligisten FC Sachsen Leipzig gefolgt und zur Nikolaikirche gekommen waren.
Die beiden Angestellten der Firma Cryotec waren am 24. Januar in der nordirakischen Stadt Baidschi verschleppt worden. Das letzte Lebenszeichen der beiden Geiseln ist fast vier Wochen alt. Damals hatte der arabische Nachrichtensender Al-Arabija ein Video ausgestrahlt, in dem die Techniker zu sehen sind. Die Kidnapper forderten ein Ende des deutschen Engagements im Irak und drohten mit der Ermordung der Geiseln.