Wir alle beschäftigen uns mit dem Älterwerden. Ab wann beginnt für sie das Alter?
Seitdem ich 50 bin, jeweils 20 Jahre über meinem aktuellen.
Wenn Sie es sich aussuchen könnten, wie alt wären Sie dann gerade? Mit anderen Worten: Was ist Ihr Persönliches Lieblingsalter? Warum?
68, mein jetziges, weil ich nichts mehr muss, aber noch das meiste kann.
Welcher ältere Mensch begeistert Sie? Und ist sogar vielleicht Ihr Vorbild? Warum?
Helmut Schmidt und Hildegard Hamm-Brücher, weil beide in der Lage sind, ihr unabhängiges Denken auch anderen zu vermitteln.
Was ist Ihr Traum fürs Alter? Und was Ihr Alptraum?
Mindestens 98 zu werden, keine schwere Krankheit zu haben, geistig klar zu bleiben und vor meinem Tod Zeit zu haben mich von meiner Familie zu verabschieden. Mein Alptraum dagegen wäre: Totale Abhängigkeit, starke Schmerzen, dass meine Kinder oder Enkel vor mir sterben könnten.
Bereiten Sie sich auf Ihr Alter vor?
Ich bin ja schon ziemlich alt und habe mich vorbereitet, indem ich mir zu aktiven Zeiten nahezu täglich überlegt habe, was ich ohne meine beruflichen Pflichten täte. Dadurch gab es bei mir keine Entzugserscheinungen.
Zur Person
www.renateschmidt.de Renate Schmidt, Jahrgang 1943, war von 1980 bis 1994 Mitglied des Bundestages. Im Anschluss übernahm sie den Vorsitz der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag. 2002 kam sie als Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zurück nach Berlin ins 2. Kabinett Schröder. Bis Oktober 2009 blieb sie Mitglied des Deutschen Bundestages.
Ehrenamtlich engagiert sie sich als Kuratoriumsvorsitzende des Deutschen Familienverbandes, in der Expertenkommission Familie der Bertelsmann-Stiftung und als stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende des Audits Beruf und Familie der Hertie-Stiftung. Renate Schmidt ist verheiratet mit Hasso von Henninges und hat drei erwachsene Kinder sowie vier Enkelkinder.
