Michaela Bürgle ist eine der erfolgreichsten Anwältinnen für die Opfer von Ärztepfusch. Oft erstreitet sie hohe Summen – doch vielen Patienten geht es um mehr. Ein Gespräch über falsche Diagnosen, vergessene Instrumente und willfährige Gutachter.
Frau Bürgle, wie viel Schmerzensgeld gibt es für ein verpfuschtes Knie?
Kommt drauf an, wie brauchbar es noch ist. Falls Sie sich nochmal operieren lassen müssen oder sogar eine Prothese brauchen, zwischen 35.000 und 85.000 Euro.
Und für ein vergessenes Instrument im Bauch?
Auch da variiert es. Eine Mandantin hatte einen dreißig Zentimeter langen Spatel im Unterleib, er war nach einem Routineeingriff vergessen worden und wurde erst nach einigen Wochen entdeckt. Sie hatte fürchterliche Schmerzen. Sie bekam 20.000 Euro. In der Regel wird man bei im Körper zurückgelassenen Gegenständen mit Beträgen zwischen 12.000 und 25.000 entschädigt.