Ausschreitungen in Warschau Nationalisten setzen Warschau in Brand

Tränengas und Wasserwerfer gegen Steine und Feuerwerkskörper: Bei einem Aufmarsch nationalistischer Demonstranten in Warschau ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen.

Bei gewaltsamen Zusammenstößen am Rande einer Demonstration von Nationalisten sind in Warschau am Montagabend mindestens vier Polizisten verletzt worden. Die Behörden in der polnischen Hauptstadt lösten die Demonstration nach den Ausschreitungen auf. Vor der russischen Botschaft waren zuvor zwei Autos und ein Wachhäuschen in Flammen aufgegangen. Anlass der Demonstration, an der rund 50.000 Menschen teilnahmen, war der polnische Unabhängigkeitstag am 11. November.

Die vorwiegend schwarz gekleideten Demonstranten zogen mit Nationalflaggen durch die Innenstadt und skandierten unter anderem: "Gott, Ehre, Vaterland". Einige trugen Sturmhauben, andere verbargen ihre Gesichter hinter Fanschals von Fußballvereinen. Ein Sprecher des Außenministeriums verurteilte das "Rowdytum" via Kurznachrichtendienst Twitter.

In der Nähe eines stadtbekannten Treffs linker Gruppen in einem besetzten Haus brachen mehrere der Ultranationalisten aus dem Demonstrationszug aus, um die Linken zu attackieren. Ein Bewohner des Hauses sagte, etwa 200 Angreifer seien von ihnen daran gehindert worden, in das Haus einzudringen. Es seien Brandsätze geworfen worden, die jedoch keine größeren Schäden angerichtet hätten. Einige Bewohner des Hauses seien leicht verletzt worden.

AFP
nik/AFP