Er ist legendär, zählt zu den besten Clubs der Welt und zieht jedes Wochenende Tausende in seinen Bann: der Berliner Club Berghain. Auch der US-Amerikaner Kyle hat sich auf seine Nacht in dem Technoclub gefreut. Doch statt darüber glücklich zu sein, es durch eine der härtesten Einlasskontrollen der Welt geschafft zu haben, will der Texaner einfach nur noch raus. Seine Erfahrungen aus dem Club, in dem Fotos strengstens verboten sind, hat er danach auf dem Bewertungsportal Yelp mitgeteilt.
Angefangen hat der Abend an einer Berliner Hotelbar, an der er zwei Typen aus London kennenlernte, mit denen er beschloss, ins Berghain zu gehen. Die Anweisung der Jungs: Keine Hoodies, dafür einen schwarzen Schal anziehen, weil der Türsteher schwarze Sachen liebe.
Party in einem Verwaltungsgebäude?
Vor dem Berghain dann der übliche Anblick, der Kyle jedoch verwunderte: "Da war eine super lange Schlange hin zu etwas, das wie ein Verwaltungsgebäude aussah, oder ein Warenhaus. Gar nicht einladend. (...) Und als ich dann mein Handy in die Hand nehme, rastet einer der Londoner aus und nimmt es 'Schau nicht drauf! Sie lassen uns nicht rein.'" Als sie es dann bis zur Tür schaffen, "war da dieser gruselige, ältere Typ mit Ohrringen, Gesichttattoos und Spikes in der Lippe. Wohl ein Guru der Szene." Wahrscheinlich stand Kyle hier vor Sven Marquardt, einem der berühmtesten Türsteher Berlins.
"Überall roch es nach Kot und Schweiß"
Doch auch drinnen wird es nicht besser: "Drinnen dröhnte die Musik viel zu laut. Ich konnte sie in meinem Brustkorb spüren. (...) Die Londoner boten mir diese seltsamen kleinen Pillen an, ich lehnte ab. Die beiden nahmen welche ein und fingen an rumzumachen. Ich spreche hier aber nicht von normalen Küssen. Es war ein aggressives, verstörendes Küssen. Ich wusste nicht mal, dass sie schwul waren." Kyle wunderte sich daraufhin, ob er vielleicht im schwulen Bereich des Clubs war, doch "der ganze Club war der schwule Bereich! Überall roch es nach Kot und Schweiß."
Zeit für den Texaner sich ein kühlendes Bier zu holen, doch auf dem Weg zur Bar, bot sich ihm ein verstörendes Bild. "Da war ein Typ, dessen Arm bis zum Ellenbogen im Hintern eines anderen steckte. Ich dachte erst, es war ein Zaubertrick. Aber nein, war es nicht!"
Sperma-Spaß zum Abschied
Doch der Höhepunkt der Skurrilitäten war, als eine Sirene die "Slip and Slide"-Zeit einläutete. "100 Typen masturbieren gleichzeitig. Dann kann man über den Boden schlittern. Was zur Hölle?!" Zu viel des Guten für den US-Amerikaner, der auf Yelp sonst Fastfood-Ketten und Striplokale bewertet. Er verlässt den Club - und gibt dem Berghain auf der Bewertungsplattform nur einen mickrigen Stern.

Wie ernst diese Bewertung zu nehmen ist, bleibt offen. Ob Kyle wirklich Kyle ist und er das Berghain wirklich besucht hast, lässt sich nicht nachweisen. Sicher ist nur, dass er auf seinem Yelp-Profil nicht selbst zu sehen ist, sondern er das Foto einer Person genommen hat, die vor einigen Jahren wegen des Besitzes von Kinderpornografie vor Gericht stand, so "bento".