Wien Buchhalterin transferiert mehr als eine Million Euro von Sacher auf ihr eigenes Konto

Außenaufnahme des Hotels Sacher in Wien
Außenaufnahme des Hotels Sacher in Wien
© Hans Punz / DPA
Mehr als 30 Jahre lang arbeitete eine Buchhalterin für den Sacher-Konzern, dass sie ihn nun um so viel Geld prellte, hat private Gründe. Ihr Sohn hat ihr ganzes Geld verprasst und hatte zudem überall Schulden. Auch die Sacher-Million brachte er durch.

Auch wenn der Name in Deutschland vielleicht nicht jedem geläufig ist, eines kennt wohl jeder von Sacher: die Torte. Die rund 150 Jahre alte österreichische Firma hat aber noch einiges mehr zu bieten, das 5-Sterne-Luxushotel in Wien zum Beispiel – und in der Hotel Sacher ­Betriebs GmbH war die Frau, um die es hier geht, zuletzt Chefbuchhalterin. Seit mehr als 30 Jahren hat die Wienerin, nach ihren Abschlüssen an Haupt- und Handelsschule, für Sacher gearbeitet und dort Karriere gemacht. Als Chefbuchhalterin hatte sie Zugriff auf die Geschäftskonten des Unternehmens und den Überblick über sämtliche Geldbewegungen. In die Bredouille, sich davon zu bedienen, hat ihr eigener Sohn sie gebracht.

Die Mutter hat sich in der Firma hochgearbeitet, wie "oe24" berichtet, und nun hat sie alles verloren. Kommende Woche steht sie vor Gericht, sie wird angeklagt 1.076.850, 29 Euro von den Geschäftskonten ihres Arbeitgebers veruntreut zu haben. Verteidigt wird sie von einer Star-Anwältin.

Es klingt wie ein schlechter Krimi

Offenbar hat der Sohn seine Mutter wegen seines fahrlässigen Umgangs mit Geld emotional erpresst. Er hatte sich an verschiedenen Stellen verschuldetet und sich beinahe täglich Geld von ihr geliehen. Zudem soll er sie mit Sätzen wie "Wenn ich nicht zahle, bringen die mich um" unter Druck gesetzt haben, berichtet "oe24". Nachdem die Mutter all ihr Erspartes an den Sohn gegeben hatte, sah sie keinen anderen Ausweg: Sie wollte ihren Sohn keiner Gefahr aussetzen und nahm sich Geld von den Konten ihres Arbeitgebers. In sechs Überweisungen auf ihr eigenes Konto kam binnen acht Monaten die Summe von mehr als einer Million zusammen. Die Bank deckte den Betrug auf.

Der langjährige Arbeitgeber Sacher zeigte sich erstaunlich freundlich. Man einigte sich auf eine einvernehmliche Kündigung und die Wiedergutmachung des entstandenen Schadens, berichtet "oe24", doch die Staatsanwaltschaft habe nicht mitgespielt. Das späte Geständnis der reuigen Frau reichte ihr nicht als Grund, von einer Strafe abzusehen, es wurde Anklage erhoben. 

Quelle: "oe24"

bal