Vergangene Woche ging es gemächlich los: Mit einer Pressekonferenz und Brunches in evangelischen Kirchen und vereinzelten Märschen durch die Berliner Innenstadt und einer Kundgebung startete die Letzte Generation ihren gefürchteten Klimaprotest. Die neue Woche startete ruppig – mit zahlreichen Blockaden auf Kreuzungen und Autobahnen.
"Wir nehmen nicht mehr hin, dass diese Regierung sich nicht an unsere Verfassung hält. Wir nehmen nicht länger hin, dass die Regierung keinen Plan hat, wie die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen gestoppt werden kann. Wir leisten jetzt Widerstand!", heißt es in einer Mitteilung der Letzten Generation. Dafür brauchten Autofahrer die gesamte Woche über starke Nerven – und werden sie wohl noch weiter brauchen.
Bis ins Wochenende hinein fielen die Aktivisten mit Protesten auf. Dabei klebten sie sich nicht nur auf Straßen fest, sondern machten den Berlienr Märchenbrunnen zu einem Mahnmal. Das sonst glasklar sprudelnde Wasser färbten die Aktivisten schwarz. "Die Öllobby erzählt uns tödlcihe Märchen und die Regierung schützt lieber die Profite der Wenigen statt unsere Lebensgrundlagen. Wir machen dieses Unrecht heute sichtbar", sagt eien Aktivistin der Letzten Generation.
Rückhalt erhielten die Protestler auch von Wissenschaftlern und aus der Evangelischen Kirche. Gläugige klebten sich laut Mitteilung in orangenen Westen auf die Straße.
Klimaschutz bleibt politische Mammutaufgabe
"Ich kann auch all jene jungen Menschen verstehen, die vielleicht erst in einigen Jahren eine Familie gründen möchten und sich fragen, unter welchen Umständen ihre Kinder aufwachsen werden", sagt Umweltministerin und Grünen-Politikerin Steffi Lemke der Nachrichtenagentur DPA. Allerdings wisse sie auch, wie schwierig es sei, das Bekenntnis zum Klimaschutz auch umzusetzen.
CDU-Politiker Friedrich Merz sieht das anders. im ARD-"Morgenmagazin" sagte er, dass für die Klimaneutralität noch "die nächsten 20 Jahre Zeit" blieben. Nicht nur die Klimaaktivisten finden, dass es schneller gehen muss. Auch die Umweltministerin sieht das so und zeigt Verständnis gegenüber den Klebenden der Letzten Generation. Gleichzeitig sei sie besorgt, dass die Aktionen dazu führen, dass die Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen sinkt.
Vize-Kanzler Robert Habeck äußert sich ähnlich. Er sei von der Ernsthaftigkeit der radikalen Klima-Aktivisten beeindruckt, plädiert aber für die defensiven Proteste der Bewegung Fridays for Future. "Findet Protestformen, die Mehrheiten schaffen für euer Anliegen und zieht euch nicht in eine Nische zurück, wo ihr nur unter euresgleichen mehrheitsfähig seid", appellierte er an die Aktivisten.