Die Hamburger Innenbehörde hat am Montag die weltbekannte islamische Taiba-Moschee geschlossen, in der einige der Attentäter vom 11. September 2001 verkehrten. Der dahinterstehende arabisch-deutsche Trägerverein Taiba sei verboten worden, teilte die Behörde am Morgen mit. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Behördenkreisen erfuhr, sollen von dem Verein in der Moschee Kämpfer für den sogenannten Heiligen Krieg (Dschihad) angeworben worden seien.
Die Taiba-Moschee im Hamburger Stadtteil St. Georg war unter ihrem früherem Namen Al-Kuds-Moschee weltweit bekanntgeworden, weil sie einigen der Attentäter des 11. September während ihrer Zeit in Hamburg als Anlauf- und Treffpunkt gedient hatte. Dazu gehörten unter anderem der Kopf der Terrorzelle, Mohammed Atta.
Nach Angaben des Hamburger Verfassungsschutzes dient die Taiba-Moschee bis heute als Hauptanziehungspunkt der örtlichen Dschihad-Szene, zu der etwa 45 Personen gehören sollen. Im vergangenen Jahr war nach Erkenntnissen der Ermittler von dort aus eine Gruppe von zehn Hamburger Dschihadisten nach Pakistan oder Afghanistan gereist, vermutlich um sich in militärische Ausbildungslager zu begeben. Mindestens einer der Männer schloss sich den Angaben zufolge in Pakistan später der Terrorgruppe Islamische Bewegung Usbekistan (IBU) an. Er trat später auch in Propaganda-Videos der Organisation auf, die im Internet kursierten.
Am Montagmorgen durchsuchten Behördenangaben zufolge 20 Polizisten gegen 6.00 Uhr die Räume der Taiba-Moschee. Die Schließung gilt demnach ab sofort. Nähere Einzelheiten zum Verbot des Trägervereins und der Schließung wollte Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) am Montagvormittag in einer Pressekonferenz bekanntgeben.