Hami Nguyen wurde 1989 in Vietnam geboren und floh 1991 mit ihrer Mutter nach Deutschland – in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Ihr Vater hatte bereits als Vertragsarbeiter in der DDR gearbeitet. Nguyen wächst in Leipzig und einer Kleinstadt in Sachsen-Anhalt auf. Sie studiert Volkswirtschaft, Politikwissenschaften und Soziologie. In ihrem Leben begegnet sie Rassismus in verschiedenen Formen. Erst als sie für einige Zeit in Kanada lebt, wird ihr bewusst, wie sehr ihr Alltag in Deutschland von Mikroaggressionen geprägt ist: Ein abwertender Blick hier, die Frage, woher sie aus China komme oder ob sie mit Herrn Nguyen aus der Nachbarschaft verwandt sei da. Einzeln tue das nicht weh, aber in der Summe seien es immer wieder kleine Nadelstiche – ein ständiges Gefühl des Andersseins. Ein Gespräch darüber, wie dieses Gefühl sie geprägt hat, wie sie die ersten Jahre in Deutschland mit der ständigen Angst vor Abschiebung leben musste und wie sie mit Hass im Netz umgeht.
Rassismus Aktivistin Hami Nguyen über ihre Kindheit in Deutschland – mit der Angst vor Molotowcocktails und Abschiebung

© Hami Nguyen
Ein rechter Mob vor Wohnhäusern in Rostock-Lichtenhagen, Angriffe auf Unterkünfte von Geflüchteten Anfang der 1990er Jahre. In ein Land mit dieser Stimmung kommt Hami Nguyen als Kleinkind mit ihrer Familie. In ihrem Buch erzählt die junge Frau ihre Geschichte.