Es ist ein Shitstorm, der gerade über Bayerns Innenminister Joachim Hermann hereinbricht: Der CSU-Politiker bezeichnete Schlagersänger Roberto Blanco am Montag in der Sendung "Hart aber fair" als einen „wunderbaren Neger" - die Empörung lässt nicht lange auf sich warten. Nun hat sich Hermann im ZDF-Morgenmagazin dazu geäußert und sein Verhalten erklärt.
"Ich verwende das Wort 'Neger' sonst überhaupt nicht", sagte er auf die Frage des Moderators, ob das ein Ausrutscher gewesen sei. Vielmehr sei es eine Erwiderung auf einen vorherigen Einspieler gewesen, in dem ein offensichtlich bayerischer Bürger gesagt habe "Neger will ich hier überhaupt nicht haben." Diese Aussage halte er für "völlig inakzeptabel", sagte Hermann. Das Wort "Neger" zu benutzten, sei eine "unmittelbare Reaktion auf die abwertende Äußerung" gewesen.
Der CSU-Politiker hatte Roberto Blanco in der Sendung als "wunderbaren Neger" bezeichnet, "der den meisten Deutschen wunderbar gefallen hat. Und beim FC Bayern spielten auch eine ganze Menge mit schwarzer Hautfarbe mit, und das fänden die Fans von FC Bayern auch gut", fügte er hinzu.
Moderator Ranga Yogeshwar, der ebenfalls zu Gast war und einen indischen Elternteil hat, erwiderte daraufhin: "Zu mir hat man auch schon mal Neger gesagt, das ist einfach so, wahrscheinlich ist das ein Mangel an Differenzierung. Der kommt aber mit der Zeit." In den sozialen Netzwerken zeigten sich die Menschen nicht so nachsichtig. "Herr Hermann, Sie sind ein wunderbarer Rassist", lautete ein Kommentar.
"In welchem Jahrhundert leben wir denn!?", echauffierte sich eine Nutzerin. "Nur zwei Auftritte in Talkshows, und schon ist Joachim Herrmann endgültig untragbar geworden", hieß es außerdem. Eine Nutzerin schrieb auf Twitter: "Armseliger wird's nicht. Hoffentlich."