Die Weihnachtsfeierlichkeiten an einer Lüneburger Schule haben für Schlagzeilen gesorgt - nun feierten Schüler und Lehrer das Christfest nun mit einem Weihnachtsbasar. Auf dem Weihnachtsbasar boten Schüler selbstgebastelte Weihnachtssterne, Waffeln und Kekse an. Auch ein Mädchen mit Kopftuch verkaufte Plätzchen mit Weihnachtsmotiven. Der Schulleiter hatte sich zuvor gegen Berichte gewehrt, wonach aus Rücksicht auf eine muslimische Schülerin eine verpflichtende Weihnachtsfeier abgesagt worden sei. Verbände und Politiker hatten Kritik geäußert.
Muslimische Schülerin hat sich beschwert
Die Debatte hatte in Lüneburg schon früher begonnen. Anfang Dezember hatte die Lüneburger "Landeszeitung" berichtet, dass im verpflichtenden Unterricht des Gymnasiums Johanneum keine Weihnachtslieder mit christlichem Inhalt gesungen werden sollten. Im vergangenen Jahr habe eine muslimische Schülerin den Unterricht verlassen, als dort ein Lied mit religiösem Hintergrund angestimmt worden sei.
Dass eine ausgefallene Weihnachtsfeier für die Klassen 7 bis 10 nun mit einer Beschwerde der muslimischen Schülerin zusammenhängt, weist Schulleiter Friedrich Suhr allerdings als falsch zurück. Diese eine Weihnachtsfeier falle in diesem Jahr "durch Personalwechsel im Kollegium" aus, sei aber für das nächste Jahr wieder geplant. Eine Weihnachtsfeier für die Klassen 5 und 6 finde dagegen statt, ebenso ein Weihnachtskonzert.
"Weihnachtsfeier ist kein Gottesdienst"
Nach Paragraf 3 des niedersächsischen Schulgesetzes müsse auf die Empfindungen Andersdenkender Rücksicht genommen werden, erklärte eine Sprecherin der Landesschulbehörde. "Deshalb darf eine verpflichtende Weihnachtsfeier nicht den Charakter eines Gottesdienstes haben, was aber nicht bedeutet, dass keine christlichen Weihnachtslieder gesungen werden dürfen."