Klinikpatienten müssen heute in kommunalen Krankenhäusern von 14 Bundesländern mit längeren Wartezeiten rechnen. Dort treten Klinikärzte in einen unbefristeten Streik, um ihrer Forderung nach mehr Gehalt und einer besseren Bezahlung von Bereitschaftsdiensten Nachdruck zu verleihen.
"Nach den Rückmeldungen aus unseren Landesverbänden sind etwa 200 kommunale Krankenhäuser betroffen - bundesweit, aber mit unterschiedlicher Intensität in den Ländern", sagte Hans-Jörg Freese, Sprecher der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, am Morgen der Nachrichtenagentur dpa. Die stärksten Auswirkungen dürfte der Ausstand der Mediziner in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein- Westfalen und Rheinland-Pfalz haben.
Zum Auftakt ist auch eine zentrale Kundgebung in München geplant (15.00). Für Patienten bedeutet der Streik, dass die Versorgung der Notfälle gesichert ist, planbare Operationen aber verschoben werden. Die Gewerkschaft will am Freitag entscheiden, ob der Ausstand fortgesetzt wird. Nicht gestreikt wird in Hamburg und Berlin, wo Tarifverträge mit den kommunalen Arbeitgebern vereinbart wurden.
Die Tarifverhandlungen für etwa 55 000 Ärzte an rund 700 kommunalen Krankenhäusern waren Anfang April gescheitert. In einer Urabstimmung hatten daraufhin 93 Prozent der Mitglieder des Marburger Bundes für den Ausstand gestimmt. Die Gewerkschaft fordert 5 Prozent mehr Gehalt. Die Arbeitgeber hatten zuletzt 2,9 Prozent mehr Geld für 33 Monate bei höheren Vergütungen für Bereitschaftsdienste angeboten.