Anzeige
Anzeige

Diskriminierung Fragwürdige Bilder auf dem "Cannstatter Wasen": Stuttgart streitet um sexistische Frauenbilder

Eines der Motive auf dem Cannstatter Wasen.
Eines der Motive auf dem Cannstatter Wasen.
© DPA
Braucht es barbusige Damen oder ausgestreckte Frauen-Hintern auf einem Rummelplatz? In Stuttgart gehen die Meinungen darüber auseinander.

Nach längerer Corona-bedingter Pause finden derzeit deutschlandweit wieder kleinere und größere Volksfeste statt. Gerade erst wurde bekannt, dass es 2022 auch wieder ein Oktoberfest in München geben wird. Auch das wohl zweitberühmteste deutsche Volksfest, der "Cannstatter Wasen", also die Kirmes im Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt, wird ab dem 23. September wieder zahlreiche Besucher:innen willkommen heißen.

Damit sich jedoch wirklich alle wohl, willkommen und respektiert fühlen, schlagen Lokalpolitiker verschiedener Fraktionen nun Maßnahmen vor, die vereinzelte Darstellung sexistischer Bilder, die es bei anderen Volksfesten in der Region bereits gab, zu verhindern. Das kommt jedoch nicht bei allen Beteiligten gut an.

Cannstatter Wasen: Schaustellerverband bietet Treffen an

Wie der TV-Sender SWR berichtet, hatte die Stuttgarter Stadträtin Jitka Sklenářová (Grüne) und ihre Fraktionskolleg:innen Schausteller-Betriebe des derzeit stattfindenden Frühlingsfests heftig kritisiert: An ihren Ständen und Fahrgeschäften seien teilweise sexistische und diskriminierende Bilder oder Statuen zu sehen.

Doch welche Bilder auf dem Stuttgarter Frühlingsfest sind sexistisch und welche nicht? Um darüber zu entscheiden, wollen sich der Schaustellerverband Südwest Stuttgart und die Grünen-Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat am Donnerstag auf dem Wasen treffen. Dies sei der beste Weg zu einer Lösung für alle, sagte der Vorsitzende des Schaustellerverbandes Südwest Stuttgart, Mark Roschmann.

Als "sexistisch" und "diskriminierend" bezeichneten die Grünen einige Bilder an Fahrgeschäften und Buden auf dem Frühlingsfest. So etwas sei bei städtischen Veranstaltungen nicht akzeptabel. Die Grünen forderten, die aus ihrer Sicht diskriminierenden Abbildungen sofort zu entfernen – beispielsweise eben Bilder von halbnackten Frauen.

Porno oder Lehrfilm? Lehrvideo mit Anny Aurora soll bei Hodenkrebs-Vorsorge helfen – doch es setzt auch Kritik

Kritik auch an "Mannheimer Maimess"

Den Vorschlag, sich zu treffen, habe der Schaustellerverband gemacht. "Ich möchte, dass mir die einzelnen Bilder gezeigt werden und dann würde ich gerne jedes Bild einzeln bewerten und überlegen, ob es weg muss oder nicht", teilte Roschmann mit.

Sexistische Abbildungen von Frauen an Fahrgeschäften und Buden gibt es darüber hinaus nach Ansicht der Grünen in Baden-Württemberg auch auf weiteren Volksfesten, wie der "Mannheimer Maimess". Man sei darüber verärgert, teilte eine Sprecherin der Mannheimer Grünen mit. Auch die Gemeinderatsfraktion in Mannheim wolle sich nun dafür einsetzen, dass solche Darstellungen auf dem Traditionsfest in Zukunft verboten werden.

Quellen:  SWR, DPA

km

Mehr zum Thema

Newsticker

VG-Wort Pixel