Die Mitarbeiter der Brandenburger Rettungsstellen klagen insbesondere in den Wintermonaten über starke Belastung. Das liegt auch daran, dass Menschen mit kleineren Wehwehchen die Rettungsstellen strapazierten. "Diese Entwicklungen werden auch in den Krankenhäusern in Brandenburg beobachtet", sagte eine Sprecherin der Landesärztekammer. Rettungsstellen berichteten regelmäßig von einer hohen Auslastung - insbesondere durch Patienten "mit nicht lebensbedrohlichen Beschwerden". Das sei bundesweit zu beobachten.
Vor allem in den Herbst- und Wintermonaten käme es zu Auslastungsspitzen, erklärte die Sprecherin. "In dieser Zeit treten vermehrt Atemwegsinfekte, Grippe- und Erkältungserkrankungen auf."
Grippesaison trägt zur steigender Auslastung bei
Die hohe Auslastung über die Feiertage hänge mit mehreren Faktoren zusammen, betonte die Sprecherin der Landesärztekammer. Häufig seien ambulante Versorgungsangebote eingeschränkt. Hinzu kämen saisonale Infektwellen und bei einigen Patienten psychosoziale Belastungen, die sich an Feiertagen verstärkten. "Diese Faktoren führen dazu, dass Rettungsstellen auch bei weniger dringlichen Beschwerden aufgesucht werden."
Die Landesärztekammer empfiehlt bei nicht akuten oder lebensbedrohlichen Beschwerden zunächst andere Versorgungsangebote zu nutzen. "Dazu zählen der ärztliche Bereitschaftsdienst, der Hausarzt oder ein kassenärztlicher Notdienst", führte die Sprecherin aus. Rettungsstellen sollten vor allem bei akuten Beschwerden wie Atemnot, starken Schmerzen, Bewusstseinsstörungen oder schweren Verletzungen aufgesucht werden.