Drastische Fotos Der Junge aus dem Drogen-Auto bekommt ein neues Zuhause

Ein Paar fährt im Heroinrausch Auto, auf der Rückbank sitzt ein kleiner Junge: Die drastischen Fotos der Polizei in Ohio haben für Wirbel gesorgt. Wie geht es für den Vierjährigen weiter?

Es waren schockierende Fotos, die die Stadt East Liverpool im US-Staat Ohio vor kurzem auf ihrer Facebook-Seite hochgeladen hatte und die um die Welt gingen. Ein Paar saß offensichtlich vollgepumpt mit Drogen regungslos in einem Auto, schien völlig benebelt. Mitleid erregte jedoch etwas ganz anderes: ein kleiner Junge, der auf der Rückbank saß.

Der Mann und die Frau hatten Heroin konsumiert, waren so im Straßenverkehr unterwegs. Stadtverwaltung und Polizei entschieden gemeinsam, die drastischen Bilder zu veröffentlichen, um vor den gefährlichen Folgen der Droge zu warnen. "Wir haben das Gefühl, dass wir den Kindern, die sich inmitten solch scheußlicher Situationen befinden, eine Stimme geben müssen", hieß es in einer Mitteilung. 

"Sie hätten sein Gesicht verpixeln können"

Der Vierjährige sei der Sohn der Frau, hatte die Polizei zunächst mitgeteilt. Laut "BBC" handelt es sich jedoch um den Enkel der 50-Jährigen, der seit einigen Wochen in der Obhut der Frau sei. Er werde nun zu seiner Großtante nach South Carolina ziehen. 

Die Familie der 50-jährigen Rhonda Pasek kritisierte, dass die Polizei die Fotos veröffentlicht habe, ohne den Jungen unkenntlich zu machen. "Sie hätten sein Gesicht verpixeln können", sagte die Schwester der Frau zur "BBC". "Ich billige nicht, was Rhonda getan hat, aber wie sie und ihr Enkel behandelt wurden, ist zu viel."

In dem Polizeibericht hatte es geheißen, der Mann in dem Auto sei Schlangenlinien gefahren und habe irgendwann wegen eines Schulbusses scharf bremsen müssen. Ein Polizist kontrollierte den Fahrer: Er habe Schwierigkeiten gehabt, zu sprechen. Außerdem habe er seinen Kopf kaum noch gerade halten können.

Drogen-Paar kommt vor Gericht

Er wolle seine Begleiterin ins Krankenhaus bringen, sagte er dem Polizisten. Dann habe er das Bewusstsein verloren. Die beiden Erwachsenen seien anschließend ins Krankenhaus gebracht worden.

"Uns ist klar, dass diese Bilder viele verstören werden, und dafür möchten wir uns entschuldigen. Aber es ist Zeit, dass die Öffentlichkeit mitbekommt, womit wir uns täglich befassen. Das Gift namens Heroin ist vielen Gemeinden weit verbreitet. Unser Ziel ist es, dieses Problem zu bekämpfen. Auch wenn das heißt, dass wir einige Menschen verstören", hieß es in dem Beitrag.

Rhonda Pasek und ihr Lebensgefährte müssen sich nun vor Gericht verantworten.

Gregor Peter Schmitz mit den Buchstaben GPS

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kis