Tierseuche Nächster Fall: Vogelgrippe bei Schwan am Rhein nachgewiesen

Bei einem Schwan am Rhein wurde die Vogelgrippe nachgewiesen. (Symbolbild) Foto: Thomas Warnack/dpa
Bei einem Schwan am Rhein wurde die Vogelgrippe nachgewiesen. (Symbolbild) Foto
© Thomas Warnack/dpa
Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland aus - und auch im Südwesten. Nun wurde am Rhein ein infizierter Schwan entdeckt. Es ist der dritte bestätigte Fall bei Wildvögeln innerhalb einer Woche.

Ein toter Schwan, der an der Vogelgrippe erkrankt war, ist am Rhein im Ortenaukreis entdeckt worden. Bei dem Tier sei das Influenzavirus vom Subtyp H5N1 nachgewiesen worden, wie das zuständige Landratsamt in Offenburg mitteilte. Der Schwan wurde auf dem Gebiet der Gemeinde Neuried gefunden. Bei dem Schwan handelt es sich um den landesweit dritten Wildvogel, bei dem das Virus in den vergangenen Tagen nachgewiesen wurde. 

Auf ihrem Zug in die Überwinterungsquartiere überfliegen Wildvögel derzeit demnach auch die Region am Rhein. Das für Tiergesundheit zuständige Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) aus Greifswald schätze das Risiko für Geflügelhaltungen und Vogelbestände als hoch ein. Vor diesem Hintergrund werde das Veterinäramt die Entwicklung genau beobachten und bei Bedarf weitere Maßnahmen ergreifen, hieß es. 

Virus breitet sich aus

Die Vogelgrippe bereitet sich seit einigen Wochen in Deutschland immer weiter aus. Besonders betroffen sind der Osten und Norden der Republik. Seit Anfang September wurden nach jüngsten Angaben des FLI in bundesweit 66, zum Teil auch sehr großen Geflügelhaltungen Infektionen nachgewiesen. Die Zahl der vorsorglich getöteten Nutztiere nähere sich inzwischen der Marke von einer Million, hieß es zuletzt. Außerdem sei bei knapp 300 verendeten Wildvögeln festgestellt worden, dass sie mit dem hochansteckenden Virus infiziert waren. 

In Baden-Württemberg gab es bislang einen betroffenen Betrieb. Nördlich von Ulm mussten 15.000 Tiere getötet werden. Bei Wildvögeln gab es bislang zwei Fälle: Auf einem Feld in der Nähe von Pfullingen (Kreis Reutlingen) war ein mit Vogelgrippe infizierter Kranich entdeckt worden. Bei einer toten Graugans, die im Landkreis Heilbronn gefunden wurde, wies das FLI die Tierseuche ebenfalls nach. Agrarminister Peter Hauk (CDU) rechnet zuletzt damit, dass sich die Seuche auch im Süden Deutschlands weiter ausbreiten wird.

Wildvögel nicht anfassen

Das Virus ist bei hoher Infektionsdosis prinzipiell auch auf den Menschen übertragbar. In Deutschland ist dem Robert Koch-Institut zufolge noch kein H5N1-Fall bei einem Menschen bekanntgeworden, eine Erkrankung könnte den Angaben zufolge aber schwer verlaufen. Laut FLI besteht für die Bevölkerung jedoch derzeit kein besonderes Risiko für schwerwiegende Erkrankungen.

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Menschen sollten Wildvögel, die schwach, teilnahmslos oder auf andere Weise krank erscheinen, nicht anfassen oder mitnehmen. Wenn es sich dabei um einen wildlebenden Wasservogel, Greifvogel oder Rabenvogel handelt, soll das Tier unter Angabe des Fundorts dem Veterinäramt gemeldet werden.

dpa