Im Theater des Westens "Wir sind am Leben": Musical über Berlin der 1990er

Das Musical ist das bisher persönlichste Projekt des Erfolgsduos Plate und Sommer. Foto: Britta Pedersen/dpa
Das Musical ist das bisher persönlichste Projekt des Erfolgsduos Plate und Sommer. Foto
© Britta Pedersen/dpa
Nach "Ku'damm 56", "Romeo & Julia – Liebe ist alles" oder "Die Amme" präsentieren Peter Plate und Ulf Leo Sommer ihr bislang persönlichstes Projekt – und erinnern auch an Sängerin Anna R.

Es geht um Euphorie und den Tod - und Sängerin Anna R. wird gewürdigt: Das Musical "Wir sind am Leben – Das Berlin Musical" schickt die Zuschauer auf eine Zeitreise in das Berlin der 1990er Jahre. Das fünfte gemeinsame Musical des Erfolgsduos Peter Plate und Ulf Leo Sommer soll im kommenden März im Theater des Westens uraufgeführt werden. Auf der Bühne steht unter anderem Publikumsliebling Steffi Irmen.

Die Autoren Plate und Sommer teilen sich die Intendanz des Theaters, das auch als Gedenkstätte für die im März überraschend gestorbene Sängerin Anna R. fungiert. Sie hatte gemeinsam mit Peter Plate das Duo Rosenstolz gebildet. Es liege ihnen fern, Anna R. als Privatperson in ihrem Musical biografisch aufzugreifen, sagt Plate. Aber sie sei zweifellos in das Bühnenwerk eingeflossen: "Ohne Anna säßen wir jetzt gar nicht hier." 

Das bislang persönlichste Werk

Zum ersten Mal stammt auch die Grundidee eines Musicals von dem Komponisten-Duo. Es sei damit ihr bisher persönlichstes Projekt: "Alles, was man hört und sieht, ist passiert", erzählt Sommer. Zwar schreibe das Duo nicht über sich selbst. In dem Stück steckten aber viele persönliche Erlebnisse und Erfahrungen, die durch andere Charaktere zum Leben erweckt würden.

"Wir sind am Leben" sei ein Denkmal: "Nicht aus Stein, sondern aus Musik, Geschichte und Gefühl", heißt es in der Beschreibung zum Musical. Es erinnere auch an die, die nicht mehr da sind. "In den 90er Jahren wurde zwar viel gefeiert, aber leider wurde auch viel gestorben, nämlich an HIV und Aids", sagt Plate. Nachdem Sommer und Plate, die bis 2012 verheiratet waren, 1990 gemeinsam nach Berlin kamen, sei fast jede zweite Woche jemand in ihrem Umfeld gestorben.

Gewinner und Verlierer der 90er

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"Alles geht kaputt und alles ist möglich gleichzeitig", fasst Franziska Kuropka, die gemeinsam mit Lukas Nimscheck Buch und Regie verantwortet, die Faszination der 90er Jahre zusammen. Sommer ergänzt: "Für mich als Ossi war das erste Jahr – 1990 – wie unter Dauerdrogen."

Die Uraufführung ist für den 21. März 2026 geplant. Der Vorverkauf läuft bereits.

dpa