Brandenburgs Gesundheitsministerin Britta Müller hat das Ziel bekräftigt, alle Krankenhausstandorte im Land zu erhalten – aber nicht unbedingt in der bisherigen Form. "Auch der Standort Wittstock bleibt ein Ort der Versorgung, aber nicht zwingend in der klassischen Krankenhauslogik, sondern in einer modernen Form, die langfristig tragfähig ist", sagte die BSW-Politikerin im Landtag mit Blick auf das Krankenhaus in Wittstock, das der Träger schließen will. Deshalb solle eine Poliklinik aufgebaut und die Notfallversorgung gesichert werden. Wittstock könne aus rechtlichen Gründen kein Krankenhaus bleiben.
Alle vier Landtagsfraktionen sprechen sich für eine Zukunft des Krankenhausstandorts in Wittstock (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) aus, haben sich aber nicht auf eine gemeinsame Forderung verständigen können. Die Koalition aus SPD und BSW dringt auf die Gründung einer Poliklinik möglichst bis Anfang 2027, in der es Grundversorgung, kardiologische und Notfallversorgung gibt. Die AfD-Fraktion will erreichen, dass Wittstock ein Klinikstandort bleibt. Die CDU setzt sich ebenfalls für eine dauerhafte Sicherung des Krankenhausstandorts Wittstock ein.
Runder Tisch tagt in Wittstock
Die KMG Kliniken wollen den Standort Wittstock zum 1. Januar 2027 schließen. Sie begründen das mit Vorgaben der Krankenhausreform des Bundes. Die Kardiologie (Herz- und Kreislauferkrankungen) und die Gastroenterologie (Krankheiten des Magen-Darm-Trakts) sollen in die Klinik Pritzwalk (Prignitz) verlagert werden.
Am Donnerstag tagt ein Runder Tisch in der Stadt. Müller sagte: "Die KMG hat nicht die Absicht, sich aus der Versorgung herauszuziehen." CDU-Fraktionschef Jan Redmann sieht die Versorgung in der Region gefährdet und verwies auf lange Fahrzeiten aus manchen Orten.