Personal Nach Eklat in Neukölln: Krach fordert Zusammenhalt in SPD

Steffen Krach soll am Samstag offiziell zum SPD-Spitzenkandidaten für die Berlin-Wahl gekürt werden. (Archivbild) Foto: Carsten
Steffen Krach soll am Samstag offiziell zum SPD-Spitzenkandidaten für die Berlin-Wahl gekürt werden. (Archivbild) Foto
© Carsten Koall/dpa
Der Rückzug von Martin Hikel wirkt weit über die SPD Neukölln hinaus. Was Spitzenkandidat Steffen Krach dazu sagt.

Der designierte SPD-Spitzenkandidat für die Berlin-Wahl 2026, Steffen Krach, hat nach dem Eklat bei der SPD Neukölln zu Respekt und Zusammenhalt in der Partei aufgerufen. "Martin Hikel ist ein starker Bezirksbürgermeister, und genau wie die große Mehrzahl der Delegierten hätte ich mir gewünscht, dass wir mit ihm in Neukölln weitermachen", erklärte Krach. "Ich respektiere es, dass er das Ergebnis für sich persönlich anders bewertet hat." 

Ihm sei wichtig, dass die Berliner SPD in ihrer Vielfalt zusammenhalte und zueinanderstehe, so Krach. "Das ist die Art, wie ich Politik mache, und dafür trete ich auch am Samstag als Spitzenkandidat an. Wir haben ein gemeinsames Ziel: Am 20. September 2026 die CDU im Roten Rathaus abzulösen."

Hikel wirft hin 

Hikel hatte am Samstag bei einer Wahlversammlung der Neuköllner SPD überraschend angekündigt, bei der Wahl 2026 nicht mehr für den Posten des Bezirksbürgermeisters zu kandidieren. Er begründete das mit dem aus seiner Sicht zu schlechten Ergebnis seiner Wahl zum Spitzenkandidaten: Er kam nach Angaben des Kreisverbands auf 68,5 Prozent. 

Die Wahlversammlung wurde daraufhin abgebrochen. Der SPD-Kreisvorstand sucht nun einen neuen Spitzenkandidaten für die Wahl am 20. September 2026, bei der neben dem Berliner Abgeordnetenhaus auch die Bezirksparlamente neu bestimmt werden. Hikel ist seit 2018 Bürgermeister von Berlin-Neukölln und seit 2024 auch Co-Chef der Berliner SPD.

Krach verweist auf "Vielfalt" in SPD

"Die Berliner SPD hat verschiedene Flügel, und das ist für eine Partei, die den Anspruch hat, alle Themen unserer ganzen Stadt im Blick zu haben, nicht nur gut, sondern geradezu notwendig", erklärte Krach. "Wir sind in einem Aufstellungsprozess, der diese Vielfalt spiegelt, und ja, es wird dabei um innerparteiliche Mehrheiten gerungen." Unter den bisher für die Wahl Nominierten in ganz Berlin seien viele Kandidatinnen und Kandidaten, die die gesamte Bandbreite der Berliner SPD abbildeten, junge genauso wie erfahrene.

dpa