Sie haben weise auf den letzten Teil der Reise verzichtet, die beiden Ameisen aus dem bekannten Gedicht von Joachim Ringelnatz. Aber sie kommen nicht zur Ruhe. Bereits zum siebten Mal haben Diebe eine der kupfernen Ringelnatz-Ameisen-Figuren an der Hamburger Elbchaussee gestohlen.
Diese Woche sei schon wieder eine Ameise entwendet worden, sagte eine Sprecherin der Alfred Toepfer Stiftung am Sonntag. Zurückgeblieben seien nur zwei Beine der Bronzefigur. "Es ist wirklich unfassbar traurig." Zuvor hatte das "Hamburger Abendblatt" darüber berichtet.
Das Ameisen-Denkmal in Hamburg wurde schon mehrfach eingeweiht
Die Hamburger Alfred Toepfer Stiftung hatte das Kunstwerk 2014 in Erinnerung an die bekannten Ringelnatz-Verse eingeweiht. Sie sind auf einer Kupferplatte unter der Skulptur eingraviert: "In Hamburg lebten zwei Ameisen, die wollten nach Australien reisen. Bei Altona auf der Chaussee, da taten ihnen die Beine weh. Und da verzichteten sie weise, dann auf den letzten Teil der Reise."
Das letzte Mal war eine Ameise im Dezember 2021 gestohlen und dann im April ersetzt worden. Genau diese neue Ameise sei jetzt entwendet worden, sagte die Sprecherin.
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Das gerade umgebaute britische Kreuzfahrtschiff Atlantis mit 450 Erster-Klasse-Passagieren auf Besuch in Hamburg: Die Stadt breitet zum Empfang ihre Arme aus von der St. Michaelis-(links) bis zur St. Jacobi-Kirche (rechts).
Die Skulptur mit den Ameisen in Überlebensgröße gehört nach Angaben der Stiftung zu den wohl am häufigsten eingeweihten Denkmälern Hamburgs. Im April hatte die Stiftung erklärt: "Es bleibt zu hoffen, dass dies die letzte Einweihung des Ameisen-Denkmals gewesen sein wird."