In Mecklenburg-Vorpommern sind in den letzten fünf Jahren 272 Denkmale verloren gegangen. Sie wurden in den Jahren 2020 bis 2024 aus den Denkmallisten gestrichen, weil ihre Originalsubstanz nicht mehr vorhanden oder stark verändert worden war. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des AfD-Landtagsabgeordneten Thore Stein hervor.
Mehr Streichungen als Neueintragungen
Ende 2024 waren laut Landesdenkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern 31.116 Denkmale in den Denkmallisten eingetragen, die bei den Landkreisen, großen kreisangehörigen und kreisfreien Städten geführt werden. Demnach wurden im vergangenen Jahr landesweit 20 Objekte neu in die Listen aufgenommen, während 49 Löschungen vorgenommen werden mussten. Ende 2020 standen demnach noch 31.231 Denkmale in den Listen. Auch damals überwogen die Löschungen (41) die Neuaufnahmen (30).
AfD-Politiker: Denkmaleigentümer werden zu wenig unterstützt
Der Verlust von Baudenkmalen offenbart aus Sicht des Landtagsabgeordneten Thore Stein eine unzureichende Unterstützung von Denkmaleigentümern in Mecklenburg-Vorpommern. "Offenbar fühlen sich viele Denkmaleigentümer allein gelassen bei der ihnen gesetzlich auferlegten Pflicht zur Pflege und Erhalt ihrer Baudenkmäler."
Die Kosten für Handwerk, insbesondere traditionelle Gewerke, für besondere Materialien und aufwendige Techniken stiegen seit Jahren stark an. Die bereitgestellten Landesmittel für die Denkmalpflege stagnierten hingegen seit vielen Jahren auf dem gleichen Niveau "und bilden diesen Mehrbedarf in keiner Weise ab". Er forderte von der Landesregierung eine finanzielle Entlastung von Denkmaleigentümern durch mehr Geld im Haushalt und niedrigschwellige Förderprogramme für Denkmalsanierungen.