Drohnenabwehr CDU fordert besseren Schutz sensibler Infrastruktur in MV

Die Drohnenabwehr gerät immer mehr ins Blickfeld der Sicherheitspolitik. (Symbolbild) Foto: Jan Woitas/dpa
Die Drohnenabwehr gerät immer mehr ins Blickfeld der Sicherheitspolitik. (Symbolbild) Foto
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Polizeigewerkschaft und CDU sehen Lücken beim Schutz sensibler Infrastruktur in MV. Insbesondere bei der Drohnenabwehr beklagen sie erhebliche Defizite.

Die CDU in Mecklenburg-Vorpommern erhöht den Druck auf die rot-rote Landesregierung, die kritische Infrastruktur im Land besser zu schützen. Dies gelte sowohl für Angriffe aus dem Internet als auch für Bedrohungen aus der Luft. "In Mecklenburg-Vorpommern haben wir mit unseren Häfen, Pipelines und Netzinfrastrukturen besonders sensible Bereiche. Hier braucht es gezielte Schutzkonzepte und technische Fähigkeiten zur Drohnenabwehr", betonte die CDU-Landtagsabgeordnete Ann Christin von Allwörden. Diese müssten eng mit dem Bund abgestimmt werden. 

Ihre Fraktion werde das Thema Drohnenabwehr in der Novembersitzung des Landtags zum Thema machen, kündigte sie an. Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Mecklenburg-Vorpommern hatte bereits erhebliche Defizite beklagt. Trotz wachsender Bedrohungslage fehle es im Land an einer echten Strategie, ausreichenden Ressourcen und klaren Zuständigkeiten.

"Drohnenkompetenzzentrum klingt nach Hightech und Forschungslabor – in Wahrheit sind es in Mecklenburg-Vorpommern nur eine Handvoll engagierter Kolleginnen und Kollegen, die das Thema nebenbei stemmen. Das ist kein Konzept, das ist Improvisation", sagte der GdP-Landesvorsitzende Christian Schumacher. Derzeit verfüge die Polizei lediglich über eine Grundausstattung, die mehr und mehr veraltet und für den mobilen Einsatz kaum geeignet sei.

Drohnen-Meldungen auch in MV

Nach Angaben des Innenministeriums in Schwerin wurden im ersten Halbjahr 2025 in MV 68 Vorkommnisse im Zusammenhang mit dem Betrieb unbemannter Luftfahrtsysteme und Flugmodelle polizeilich registriert. Vier davon waren demnach meldepflichtig im Sinne der bundesweiten Meldeverpflichtungen. Dabei sei in einem Fall ein Offshore-Windpark vor Rügen betroffen gewesen und in drei Fällen militärische Anlagen. Genauere Angaben dazu gab es nicht. Anfang Oktober war an zwei aufeinanderfolgenden Abenden der Luftverkehr am Flughafen München nach mutmaßlichen Drohnensichtungen eingestellt worden. 

"Sicherheit ist die Voraussetzung für unsere Freiheit. Wer die Freiheit schützen will, darf die Verteidigungsfähigkeit nicht vernachlässigen", erklärte CDU-Landeschef Daniel Peters. Deutschland müsse daher bei der Entwicklung und Produktion von Drohnentechnologien führend werden. Die CDU Deutschlands bekenne sich dazu mit einem Vorstandsbeschluss.

dpa