Kriminalität Tendenz: Mehr Messerangriffe, aber weniger Verletzte in MV

Seit Mitte November läuft vor dem Landgericht Schwerin ein Totschlags-Prozess wegen eines tödlichen Messerangriffs. Foto: Iris L
Seit Mitte November läuft vor dem Landgericht Schwerin ein Totschlags-Prozess wegen eines tödlichen Messerangriffs. Foto
© Iris Leithold/dpa-Zentralbild/dpa
Attacken mit Messern gehören zum traurigen Alltag in der Kriminalitätsstatistik. Auch in MV. Zum Glück dürfte die Zahl der verletzten Opfer in diesem Jahr sinken.

Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass die Zahl der Messerangriffe in Mecklenburg-Vorpommern nach dem deutlichen Rückgang im Vorjahr wieder zugenommen hat. Die Anzahl der erfassten Fälle für 2025 werde im Vergleich zu 2024 ansteigen, teilte das Innenministerium auf Anfrage mit. Allerdings handele es sich mit Stand vom 10. Dezember noch um "einen unverbindlichen Trend".

2024 wurden laut Polizeilicher Kriminalitätsstatistik (PKS) 452 derartige Attacken erfasst. 2023 waren es mit 537 deutlich mehr, wie das Innenministerium auf Anfrage miteilte. Als Messerangriffe würden in diesem Zusammenhang Straftaten erfasst, bei denen der Angriff mit einem Messer unmittelbar gegen eine Person angedroht oder ausgeführt werde. Das bloße Mitführen eines Messers reiche dagegen für die Erfassung als Messerangriff nicht aus. 

Sogenannte Messerverbotszonen gibt es bislang in MV nicht. "Die Einrichtung solcher Zonen wird jedoch fortlaufend geprüft", so eine Sprecherin.

Prozess am Landgericht

Nach der Trendaussage des Ministeriums wird die Zahl der verletzten oder getöteten Opfer 2025 trotz höhere Fallzahlen im Vergleich zu 2024 wohl sinken. Im vergangenen Jahr wurden 166 Menschen im Nordosten durch Messerangriffe leicht und 33 schwer verletzt. Drei Menschen starben nach einer Attacke mit einem Messer.

Nach einem tödlichen Messerangriff vom 4. Februar dieses Jahres im Schweriner Schlosspark Center steht ein 25-Jähriger wegen Totschlags seit 13. November vor dem Landgericht in Schwerin. Der Afghane legte ein Geständnis ab. Das Opfer war ein 17 Jahre alter Landsmann des Angeklagten. Ein Urteil wird im Januar erwartet.

dpa