Aus dem 2015 für die Flüchtlingsintegration gegründeten Bündnis "Niedersachsen packt an" wird ein "Bündnis für Integration, Demokratie & Vielfalt". Damit reagieren die Initiatoren auf zunehmende populistische und demokratiefeindliche Tendenzen, teilte die Landesregierung mit. Mitgründer waren vor zehn Jahren die evangelische und die katholische Kirche, der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Unternehmerverbände.
"Als modernes Einwanderungsland treten wir für eine offene, freiheitlich-demokratische und vielfältige Gesellschaft ein", sagte Ministerpräsident Olaf Lies (SPD). "Wir wollen auch in Zukunft gemeinsam daran arbeiten, dass alle Menschen in Niedersachsen die Chance haben, teilzuhaben und ihre Potenziale einzubringen."
Ralf Meister, Landesbischof der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, sagte: "Wir sind verpflichtet, klar Stellung gegen Ausgrenzung und für Solidarität zu beziehen."
Zwei Drittel der Flüchtlinge von 2015 sind berufstätig
Am 19. Februar veranstaltet das umbenannte Bündnis eine Konferenz in Hannover. Dann solle diskutiert werden, wie die Zivilgesellschaft zum sozialen Frieden beitragen und gegen antidemokratische Tendenzen krisenfest gemacht werden könne, hieß es.
Seit 2015 organisierte das Bündnis den Angaben zufolge bereits mehr als 50 Konferenzen sowie ähnlich viele Jobmessen. Mittlerweile lebten rund 292.000 Menschen mit Fluchterfahrung in Niedersachsen. Von den Menschen, die 2015 als Flüchtlinge kamen und heute im erwerbsfähigen Alter sind, seien inzwischen etwa zwei Drittel (68 Prozent) berufstätig.