Handwerkskunst Eulen und Wildschweine - Motorsägen-Kunst aus Eichenstämmen

Motorsägenkünstler Andree Löbnitz neben einer Holzskulptur, die er aus einem Holzstamm schnitzte. Foto: Philipp Schulze/dpa
Motorsägenkünstler Andree Löbnitz neben einer Holzskulptur, die er aus einem Holzstamm schnitzte. Foto
© Philipp Schulze/dpa
Mit der Motorsäge bearbeitet Andree Löbnitz Holzstämme - heraus kommen kleine und große Tiere sowie riesige Skulpturen. Seine Kunst steht sogar in fernen Ländern. Werbung macht er nicht.

Eulen, Wildschweine und Dachse gehören zu den beliebtesten Motiven, die Andree Löbnitz mit der Motorsäge aus Holzstämmen sägt. "Das ist mein Brot- und Buttergeschäft", sagt der 63-Jährige aus Suderburg im Landkreis Uelzen. Er formt Skulpturen nach den Wünschen seiner Kundinnen und Kunden - Werbung macht er nicht. Denn reich werden will er mit seinem Kleingewerbe nicht: "Ich bin nicht gewinnorientiert."

Gerade hat der Künstler einen schweren Eichenstamm mit Motiven der Insel Fehmarn fertiggestellt. "Mein Kunde ist Deutsch-Amerikaner aus der Umgebung und möchte vor seiner Ferienwohnung auf Fehmarn die Skulptur mit einem Kompass, der Fehmarnsundbrücke und einem Anker darauf abgebildet haben", berichtet Löbnitz. So ein Stamm könne zwischen vier und sechs Tonnen wiegen. Am Ende werde das Relief mit dem Gasbrenner leicht angeschwärzt, damit es dreidimensional wirke. 

Über Preise spricht er nicht, aber allein schon das gute Rohmaterial ist nicht ganz preiswert. 500 bis 1.000 Euro müsse man für einen einfachen Eichenstamm bezahlen, der meist voller Knicke und Äste sei. "Das macht nichts, da kann ich umso schöner drumherum sägen", meint der Holzkünstler. Auch störe es ihn nicht, wenn der Eichenprozessionsspinner bereits am Werk gewesen sei, die Stämme seien trotzdem gut erhalten. 

Motorsägekunst von Löbnitz in den USA und China

Seit 19 Jahren werkelt Löbnitz mit der Motorsäge, für die er nur zertifiziertes Bio-Öl verwendet. Zunächst als Hobby neben seiner Arbeit bei Volkswagen begonnen, ist es für den Rentner inzwischen ein angenehmer Zeitvertreib geworden. Auch auf dem Werksgelände in Wolfsburg ständen drei Skulpturen wie Wildschweine von ihm, berichtet er. Und er liefert auch in ferne Länder: Kunden aus dem Iran, Israel, den USA und China sicherten sich seine Stücke. 

Durchschnittlich einen Arbeitstag nimmt die Sägerei an einem Objekt ein, genug Stämme liegen bei ihm auf dem Hof. "Ich bin ungeduldig, die Skulpturen möchte ich am Abend fertig haben", sagt Löbnitz. Am Ende überzieht er die Skulpturen mit einer Lasur - immerhin sollen sie jahrelang bei Wind und Wetter draußen stehen. 

Mit dem fertigen Anschauungsmaterial fährt er auf Märkte in der Umgebung. Am letzten September-Samstag lockt der Steinfelder Bauernmarkt in der Einheitsgemeinde Stadt Bismark (Altmark) im Landkreis Stendal im Norden Sachsen-Anhalts.

dpa