Zwischen rosa Stoffmaus, Schaf und Plüschgorilla: Im Teddybär-Krankenhaus in Bissendorf (Landkreis Osnabrück) haben zahlreiche Kinder ihre Kuscheltiere untersuchen lassen. "Uns ist es wichtig, dass die Kinder hier in die medizinischen Prozesse miteinbezogen werden, um Ängste abzubauen", sagte Kinderärztin und Initiatorin Debora Bentlage.
In mehreren vorbereiteten Behandlungsräumen konnten die Kinder am Samstag ihre Stofftiere wie echte Patientinnen und Patienten begleiten. Sie halfen beim Wiegen und Messen, leuchteten in Augen und Ohren, tasteten den Bauch ab oder klebten Pflaster auf. Ein ehrenamtliches Team aus Freiwilligen erklärte kindgerecht, wie Untersuchungen ablaufen.
Wenn das Kuscheltier Mut macht
Für einige Familien war der Besuch mehr als ein Spiel. Charlotte etwa, die im kommenden Jahr an den Augen operiert werden soll, brachte ihre Puppe Johanna mit. Die Mutter hofft, dass ihrer Tochter der Blick hinter die Kulissen Mut macht. Die ärztlichen Ratschläge für die Puppe fielen tröstlich aus: viel Vorlesen, Kuscheln und das Lieblingsessen.
Bürgermeister Guido Halfter (parteilos) übernahm die Schirmherrschaft des Projekts – und brachte ebenfalls ein Stofftier mit: einen großen Plüschgorilla mit hohem Blutdruck. Das Teddybär-Krankenhaus sei "eine ganz tolle Idee", die den Kindern Vertrauen für den nächsten Arztbesuch gebe, sagte Halfter. "Für die Gemeinde Bissendorf ist es eine echte Bereicherung."
Viele Kinder verließen die Kita schließlich mit Fantasierezepten, kleinen Pflastern und sichtbarem Stolz darüber, ihr Kuscheltier begleitet zu haben. Für die Organisatoren sei das der wichtigste Effekt: ein spielerischer Zugang zu einer Welt, die sonst oft Unsicherheit auslöst.