Verbraucherzentrale: Trotz Stallpflicht mehr Tierwohl bei Bio-Eiern

Auch wenn die Stallpflicht auch für Legehennen in Bio- und Freiandhaltungen gilt, rät die Verbraucherzentrale dazu, weiter Eier
Auch wenn die Stallpflicht auch für Legehennen in Bio- und Freiandhaltungen gilt, rät die Verbraucherzentrale dazu, weiter Eier aus diesen Haltungen zu kaufen. (Archivfoto) Foto
© Julian Stratenschulte/dpa
Die Geflügelpest breitet sich weiter aus und betrifft auch Betriebe, die Eier aus Bio- und Freilandhaltung liefern. Aus Sicht der Verbraucherzentrale gibt es gute Gründe, weiter solche Eier zu kaufen.

Die Geflügelpest breitet sich in Niedersachsen jeden Tag weiter aus - um die Tierseuche einzudämmen, ordnen immer mehr Landkreise eine Stallpflicht für größere Geflügelbestände an. Das soll dem Tierschutz dienen - was das für die Eier aus der Freiland- und Biohaltung bedeutet, erläutert die Verbraucherzentrale Niedersachsen.

Wie sieht es mit der Deklaration der Eier aus?

Gilt eine behördlich angeordnete Stallpflicht auch für Bio- und Freilandbetriebe, dürfen die Eier weiter als Freiland- oder Bio-Eier verkauft werden. Der Grund: Die Betriebe sollen finanziell entlastet und wirtschaftliche Verluste vermieden werden. Früher gab es die Regel, wonach die Tiere aus solchen Betrieben für höchstens 16 Wochen eingestallt werden durften, sonst verloren sie die Kennzeichnung als Freiland- oder Bio-Eier - das gilt heute aber nicht mehr.

Bio-Eier trotz Stallhaltung?

"Vor allem bei Bio-Betrieben werden auch in der aktuellen Situation noch Haltungsbedingungen gewährleistet, die dem Wohl der Tiere so gut wie möglich entsprechen", sagt die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen, Constanze Rubach. So bekommen die Tiere ökologisches Futter, leben in einer deutlich kleineren Herde und im Stall muss Tageslicht hereinfallen, außerdem haben die Tiere mehr Platz als Hennen in Freiland- und Bodenhaltung.

Was geschieht mit Hennen in Freilandhaltung?

Grundsätzlich sind laut Verbraucherzentrale die Haltungsbedingungen für Legehennen in Freilandhaltung und für Tiere in Bodenhaltung vergleichbar. Doch bei einer angeordneten Stallpflicht müssen Freilandtiere durchgehend Zugang zu Raufutter haben, das unter anderem als Beschäftigungsmaterial dient. "Wer Betriebe und Landwirte aus der Region aus der Region unterstützen will, die unter normalen Umständen bessere Tierwohlbedingungen bieten, sollte trotz Stallpflicht Freilandeier kaufen", sagte Rubach. Es sei auch noch nicht in allen Landkreisen Stallpflicht angeordnet. Daher gebe es immer noch Eier im Handel, die tatsächlich von Hühnern mit Freilandauslauf stammen.

dpa