Verbreitete Suchterkrankung 1,3 Millionen Glücksspielsüchtige: Aktionstag zeigt Gefahren

Der Bundessuchtbeauftragte warnt vor allem vor illegalem Glücksspiel (Archivbild) Foto: Bernd Thissen/dpa
Der Bundessuchtbeauftragte warnt vor allem vor illegalem Glücksspiel (Archivbild) Foto
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Wer dem Glücksspiel verfällt, kann finanziell, psychisch und sozial abstürzen. Heute wird bundesweit auf die gravierenden Folgen hingewiesen. Als Schirmherr warnt der Bundessuchtbeauftragte.

Vor den Risiken eines übermäßigen Glücksspiels und den möglichen drastischen Folgen einer Spielsucht warnt heute ein bundesweiter Aktionstag. "Spielsucht zerstört Leben – still, schleichend und wird oft viel zu spät erkannt", betonte der Bundessuchtbeauftragte Hendrik Streeck, der Schirmherr der Aktion ist. 

Fachstellen, Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen klären an vielen Orten über die gravierenden finanziellen, psychischen und sozialen Folgen auf, die eine Glücksspielsucht für Betroffene und ihre Angehörige haben kann. Auch in Nordrhein-Westfalen sind zahlreiche Aktionen geplant - von Aachen und Ahlen bis Velbert und Wuppertal, wie die Landesfachstelle Glücksspielsucht NRW in Bielefeld berichtet. Über konkrete Hilfs- und Unterstützungsangebote werde ebenfalls vielerorts informiert. 

Streeck: Suizidrisiko höher als bei anderen Suchterkrankungen

Streeck (CDU) sprach von einer der häufigsten Abhängigkeitserkrankungen in Deutschland: Mehr als 1,3 Millionen Menschen seien glücksspielsüchtig, weitere Millionen spielten in riskanter Weise. Besonders dramatisch: Das Suizidrisiko bei Glücksspielsucht sei höher als bei jeder anderen Suchtkrankheit. 

Der Drogen- und Suchtbeauftragte der Bundesregierung forderte konsequenten Jugend- und Spielerschutz, wirksame Prävention - und ein entschlossenes Vorgehen gegen die um sich greifenden illegalen Angebote. "Hier können Spielende ohne jede Barriere in kürzester Zeit ihr Hab und Gut verspielen." Die Suchtrisiken seien immens. "Außerdem ist das Ganze immer wieder eng mit organisierter Kriminalität, Steuerhinterziehung und Geldwäsche verknüpft."

dpa