Kriminalität Weniger Geldautomaten gesprengt - Schutz hilft

Die Zahl der Geldautomatensprengungen sinkt, dennoch entstand auch 2025 Sachschaden in hoher sechsstelliger Höhe. (Archivfoto) F
Die Zahl der Geldautomatensprengungen sinkt, dennoch entstand auch 2025 Sachschaden in hoher sechsstelliger Höhe. (Archivfoto) Foto
© Christian Schulz/Foto Hosser /dpa
Sie kommen meistens nachts und setzen Festsprengstoff ein. Auch wenn Präventionsmaßnahmen greifen, haben Geldautomatensprenger 2025 viel Schaden angerichtet.

Die Zahl der Geldautomatensprengungen in Rheinland-Pfalz ist in diesem Jahr weiter zurückgegangen. Bis zum 12. Dezember wurden zwölf vollendete oder versuchte Fälle gezählt, wie das Landeskriminalamt (LKA) in Mainz auf Anfrage mitteilte. Im Jahr davor waren es laut LKA mit 23 fast doppelt so viele Fälle, fünf Jahre zuvor kamen noch 35 solcher Taten zusammen. Das LKA spricht von professionellen Tätergruppen vor allem aus den Niederlanden. Griffen die Täter in früheren Jahren häufig zu Gasgemischen, um Automaten in die Luft zu jagen, wird seit einiger Zeit eher Festsprengstoff eingesetzt. 

Außer "hochprofessionellen Tätergruppierungen" zumeist aus den Niederlanden sprechen die Ermittler in Einzelfällen auch von reisenden Tätern aus Osteuropa sowie eher unprofessionell vorgehenden örtlichen Nachahmungstätern. Sie alle verursachten dem LKA zufolge im zu Ende gehenden Jahr einen Gesamtsachschaden von geschätzt knapp 747.000 Euro. Zu erbeuteten Geldmengen machte die Behörde keine Angaben. 

Banken setzten auf Färbe- und Nebelsysteme

Üblicherweise kommen die Tätergruppen nachts, wie das LKA weiter berichtete. Mit dem häufiger werdenden Einsatz von Festsprengstoff reagierten die Kriminellen auf Sicherungsmaßnahmen an Automaten. Dass die Fallzahlen unter dem Strich sinken, führen die Ermittler insbesondere darauf zurück, dass Banken ihre Automaten in den vergangenen Jahren zunehmend gegen Angriffe gerüstet haben. Gesetzt wird dabei vor allem auf Systeme, die Geldscheine mit einer Tinte einfärben und so unbrauchbar machen sowie auf Nebelsysteme, die es Tätern schwieriger machen sollen. 

Grundlage hierfür sei die im Frühjahr 2023 vom rheinland-pfälzischen Innenministerium und dem Landeskriminalamt mit den drei Dachverbänden der Banken unterschriebene Kooperationsvereinbarung. Diese sieht vor, dass Banken umfassende Informationen übermitteln, die Polizei Risikoanalysen erstellt und mit den Banken Präventionsmaßnahmen vereinbart.

Ermittler, Banken und andere Fachleute sitzen regelmäßig zusammen

Laut LKA fanden in diesem Jahr fünf Regionalkonferenzen der Polizeipräsidien in Rheinland-Pfalz und des Landeskriminalamtes mit Vorständen von Banken statt. Auch dabei habe der Kampf gegen Geldautomatensprengungen mit mehr Sicherungstechnik im Mittelpunkt gestanden. Darüber hinaus gibt es den Angaben zufolge jedes Jahr ein sogenanntes Bankengespräch des LKA, an dem unter anderem Sicherheitsbeauftragte von Geld- und Kreditinstituten, Vertreter von Bankenverbänden, Versicherungen und Automatenherstellern teilnehmen.

dpa