Wissenschaft Bald können mehr Hochschulen Doktortitel vergeben

Die Hochschulen in Rheinland-Pfalz setzen bei ihren Anträgen auf ein Promotionsrecht auf Verbünde. (Archivfoto) Foto: picture al
Die Hochschulen in Rheinland-Pfalz setzen bei ihren Anträgen auf ein Promotionsrecht auf Verbünde. (Archivfoto) Foto
© picture alliance / dpa
Vier Cluster mit mehreren Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Rheinland-Pfalz streben ein Promotionsrecht an. Wann das kommen könnte und um was es genau geht.

Rund ein halbes Jahr nach der Änderung des Hochschulgesetzes können bald erste Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) in Rheinland-Pfalz den akademischen Grad eines Doktors verleihen. Es lägen vier Anträge von HAW-Clustern - also gemeinsame Anträge mehrerer Hochschulen - für ein Promotionsrecht vor, sagte Wissenschaftsminister Clemens Hoch (SPD) der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Diese würden derzeit begutachtet, er rechne mit Verleihungen des Promotionsrechts an erste Hochschulen im Januar des kommenden Jahres. 

Ein Antrag unter der Federführung der Hochschule Mainz dreht sich um Gesundheits- und Sozialwissenschaften, einer unter der Leitung der Hochschule Trier um angewandte Informatik, einer unter der Leitung der Hochschule Koblenz um nachhaltige Technik und Naturwissenschaften sowie einer unter Leitung der Hochschule Kaiserslautern um Lebenswissenschaften. Dabei seien stets auch Fachbereiche anderer Hochschulen im Land beteiligt. 

Promotionsrecht wird dauerhaft vergeben

"Die Hochschulen haben das sehr geschickt gemacht", sagte Hoch. So werde Forschungsstärke aus allen Teilen des Landes gebündelt und eine Hochschule sei der Ansprechpartner, quasi der Nukleus eines Clusters. Anders als in anderen Bundesländern werde das Promotionsrecht Hochschulen für angewandte Wissenschaften, den früheren Fachhochschulen, im Fall einer positiven Entscheidung in Rheinland-Pfalz dauerhaft vergeben und nicht erst auf Probe, erklärte der Minister. 

Zwar könne das Recht widerrufen werden, wenn die nötige Qualität bei einer späteren Evaluierung nicht mehr gegeben sei. Zunächst könnten die Hochschulen damit aber erst einmal loslegen.

dpa