Landtagswahl 2026 Kampfkandidatur um FDP-Spitzenplatz in Sachsen-Anhalt

"Mir ist bewusst, dass dies zu unterschiedlichen Reaktionen führen wird", sagt FDP-Fraktionschef Andreas Silbersack. (Archivbild
"Mir ist bewusst, dass dies zu unterschiedlichen Reaktionen führen wird", sagt FDP-Fraktionschef Andreas Silbersack. (Archivbild) Foto
© Sebastian Willnow/dpa
Kampfabstimmung bei den Liberalen: Warum sich Lydia Hüskens und Andreas Silbersack um Listenplatz eins für die Landtagswahl bewerben – und was sie dazu sagen.

Bei den Liberalen in Sachsen-Anhalt kommt es zu einer Kampfabstimmung um die Spitzenkandidatur für die Landtagswahl im nächsten Jahr. Neben FDP-Landeschefin Lydia Hüskens bewirbt sich auch Fraktionsvorsitzender Andreas Silbersack. Er habe sich nach reiflicher Überlegung dazu entschieden, der Partei das Angebot zu unterbreiten, als Spitzenkandidat anzutreten, kündigte Silbersack in einer Nachricht an den Landesvorstand an. "Mir ist bewusst, dass dies zu unterschiedlichen Reaktionen führen wird." Zunächst hatte die "Magdeburger Volksstimme" berichtet.

Hüskens ist seit Juli 2021 Landeschefin und hatte die FDP in dem Jahr als Spitzenkandidatin nach zehn Jahren außerparlamentarischer Opposition zurück in den Landtag geführt. In der schwarz-rot-gelben Landesregierung ist die 61-jährige Ministerin für Infrastruktur und Digitales. Silbersack ist stellvertretender Landesvorsitzender. Der Rechtsanwalt aus Halle war 2021 in den Landtag eingezogen und ist Fraktionschef der Liberalen.

Silbersack sagte der Deutschen Presse-Agentur, er wolle die eigenen Mitglieder und die Wähler in einer emotionalen Art und Weise erreichen. "Ich kann da einen guten Beitrag leisten." Er unterbreite ein Angebot für den Kampf um den Wiedereinzug ins Parlament, seine Kandidatur sei nicht gegen Hüskens gerichtet.

Hüskens sagte auf Nachfrage, keine Partei stehe so für Leistung und Wettbewerb wie die FDP. "Ich weiß, dass Geschlossenheit für eine Partei im Wahlkampf wichtig ist, aber wenn mehrere Parteifreunde glauben, für eine Aufgabe die geeignetsten Kandidaten zu sein, ist eine Wettbewerbskandidatur der richtige Weg." Sie freue sich auf den Wettbewerb bei der Listenaufstellung und den kommenden Wahlkampf. "Die Menschen erwarten zu Recht von uns, dass wir ihre ganz konkreten Probleme lösen."

In Sachsen-Anhalt wird am 6. September 2026 ein neuer Landtag gewählt. Die Liberalen wollen ihre Landesliste auf einer Vertreterversammlung am 15. November aufstellen. In zwei Wahlumfragen hatte die FDP zuletzt unter fünf Prozent gelegen.

dpa